Mars-Sonde "Schiaparelli" Neues Foto zeigt Details der Absturzstelle

Ein hochauflösendes Foto dokumentiert den Absturz der Mars-Sonde "Schiaparelli": Sie hat einen dunklen, 2,4 Meter großen Krater erzeugt. Der Hitzeschild und der Fallschirm liegen Hunderte Meter entfernt.
Trümmer der Marssonde

Trümmer der Marssonde

Foto: NASA/ dpa

Rund eine Woche nach dem vorzeitigen Ende der Mars-Sonde "Schiaparelli" zeigt ein von einem Nasa-Satelliten aufgenommenes, hochaufgelöstes Foto weitere Details des Absturzgebiets. Nach Angaben der Europäischen Raumfahrtagentur Esa wurde das Foto bereits am Dienstag aufgenommen. Es zeige einen dunklen Flecken mit einem Durchmesser von rund 2,4 Metern.

Dabei könne es sich um einen Krater handeln. Außerdem seien asymmetrische Markierungen zu erkennen, die jedoch schwer zu deuten seien. Künftige Aufnahmen könnten vielleicht mehr Details bringen, hieß es.

Das erste europäisch-russische Mars-Landegerät war beim Aufprall auf der Oberfläche des Roten Planeten am Mittwoch vergangener Woche wahrscheinlich explodiert. Ursache für den Absturz könnte nach Einschätzung der Esa ein Softwarefehler gewesen sein. Bei der Esa geht man davon aus, dass das Modul nach dem vorzeitigen Abschalten der Landetriebwerke aus einer Höhe von zwei bis vier Kilometern ungebremst auf den Boden gekracht ist.

Schwarze Spuren im Sand

Das neue Foto zeigt neben dem dunklen Einschlagskrater der Sonde auch noch Trümmer an zwei weiteren Stellen, die Hunderte Meter davon entfernt sind. Gut zu erkennen ist der helle Bremsfallschirm von "Schiaparelli" samt des hinteren Hitzeschilds. Der Fallschirm war auch schon auf einer früheren, geringer aufgelösten Aufnahme entdeckt worden.

Nun haben Forscher aber auch den vorderen Hitzeschild identifiziert. Er liegt mehr als einen Kilometer entfernt vom Hauptkrater der Sonde auf der Marsoberfläche und hat ebenfalls schwarze Spuren im Sand hinterlassen.

Mit dem Milliardenprojekt ExoMars suchen Europa und Russland nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten. 2020 wollen sie einen Rover zum Mars schicken. Der Forschungssatellit "Trace Gas Orbiter" (TGO), der im März gemeinsam mit "Schiaparelli" zum Mars gestartet war, kreist unterdessen um den Planeten. TGO soll künftig nach Spuren von Methan in der Atmosphäre suchen. Wird das Gas nachgewiesen, könnte dies ein Hinweis auf biologische Aktivität sein.

Video: War die Mission trotz Absturz ein Erfolg?

SPIEGEL ONLINE
hda/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten