
"ExoMars": Kamera läuft
"ExoMars" Erste Bilder nähren Hoffnung auf erfolgreiche Mars-Mission
Einen Monat nach ihrem Start befindet sich die Sonde der europäisch-russischen Raumfahrtmission ExoMars offenbar in gutem Zustand. Die Forschungssonde TGO (Trace Gas Orbiter) sandte an den vergangenen Tagen ihre ersten Bilder des Sternenhimmels zur Erde, wie die Europäische Weltraumagentur Esa mitteilt (siehe Bilderstrecke oben).
Die Sonde, zu der auch das Mars-Landemodul "Schiaparelli" gehört, war am 14. März gestartet. "Die Instrumente von TGO und 'Schiaparelli' funktionieren gut", erklärte der Missionswissenschaftler Hakan Svedhem. Ziel von ExoMars ist die Suche nach möglichem Leben auf dem Mars. TGO und "Schiaparelli" sollen den Roten Planeten nach einer siebenmonatigen Reise über fast 496 Millionen Kilometer im Oktober erreichen.
Bei der Mission der europäischen Weltraumagentur Esa und der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos geht es vor allem um die Suche nach Methan auf dem Mars - das Gas könnte Hinweise auf organisches Leben liefern.
Video: Mission "ExoMars"
Das "Schiaparelli"-Modul soll im Oktober auf dem Mars aufsetzen und mehrere Tage lang Technologien für die spätere Landung eines Rovers und einer Plattform zur Erforschung der Planetenoberfläche testen. Dessen Landung ist bei einer zweiten ExoMars-Mission geplant, die 2018 starten soll. Der Rover soll mit einem Bohrer tiefer in den Boden eindringen als frühere Geräte.
ExoMars" steht für "Exobiologie auf dem Mars". Dafür investiert die Esa mehr als 1,3 Milliarden Euro, Roskosmos legt Schätzungen zufolge eine weitere Milliarde drauf.
Bislang ist weder der Europäischen Raumfahrtorganisation (Esa) noch ihrem russischen Pendant Roskosmos eine erfolgreiche Mission auf der Marsoberfläche geglückt. Die Russen verloren in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Sonden; die Fehlschläge begannen bereits in den Sechzigerjahren.
Ende der Achtzigerjahre mussten die Russen "Phobos 1" und "Phobos 2" verloren geben, 1996 war die Sonde "Mars 96" nach dem Start abgestürzt und Anfang 2012 "Phobos Grunt". Die Europäer erlebten 2003 mit der Sonde "Beagle 2" einen Fehlschlag. Die Landung dürfte zwar noch weich gewesen sein, wie später Aufnahmen des "Mars Reconnaissance Orbiter" der Nasa zeigten. Doch Funksignale von "Beagle 2" konnte die Esa keine empfangen - die Sonde blieb stumm.