Forschungssatellit Chinesische Sonde fotografiert den Mond
Peking - Stolz enthüllte Chinas Regierungschef Wen Jiabao am Montag im Pekinger Kontrollzentrum das erste große Foto des Mondes, das aus 19 Einzelaufnahmen der chinesischen Sonde "Chang'e 1" zusammengesetzt worden war. Am 24. Oktober hatte China die Mondsonde ins All geschickt. Die Mission verlief bislang planmäßig.
"Der mehr als 1000 Jahre alte Traum des chinesischen Volkes, zum Mond zu fliegen, beginnt, wahr zu werden", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua Regierungschef Jiabao.
Den Flug des ersten chinesischen Satelliten zum Mond wertete Jiabao als einen weiteren Meilenstein des chinesischen Raumfahrtprogramms nach dem ersten bemannten Raumflug 2003. Damit habe China jetzt auch zu den großen Raumfahrtnationen aufgeschlossen, die in der Tiefe des Weltalls forschen könnten. Der Erfolg demonstriere laut Jiabao die wachsende nationale Stärke und technische Innovationsfähigkeit des Landes und hebe zugleich den internationalen Status Chinas.
Die Mission der Sonde "Chang'e 1" markiert den Beginn eines ambitionierten, zehnjährigen Programms zur Erforschung des Mondes, in dessen Rahmen China auch noch einen Roboter zum Mond schicken und wieder zur Erde zurückholen will. In fünf Jahren ist die Landung eines Mondfahrzeuges und 2017 der Transport von Gesteinsproben zur Erde vorgesehen.
Die Sonde ist mit Stereokameras und Röntgenspektrometern ausgestattet, um ein dreidimensionales Bild der Oberfläche zu erhalten. Die Beobachtungen sollen rund ein Jahr dauern. Die 2,35 Tonnen schwere Sonde wurde nach einer mythischen Göttin benannt.
Der Wettlauf zum Mond ist zunächst eine rein asiatische Angelegenheit: Auch Japan hat eine Mondsonde gestartet. Voraussichtlich im April nächsten Jahres will auch Indien eine Mondsonde in den Weltraum schicken. Auch die USA, Russland und Deutschland wollen zum Mond.
lub/dpa