Frankreich Meteorit kracht in Hausdach

88 Gramm schwer und so groß wie ein Hühnerei: In der Nähe von Paris hat ein Meteorit das Dach eines Wohnhauses durchschossen. Die Bewohner hatten Glück - sie waren im Urlaub.
Paris: Schauer aus dem All

Paris: Schauer aus dem All

Foto: FREDERIC J. BROWN/ AFP

Paris - Täglich prasseln 100 Tonnen Steinchen und Körnchen aus dem All auf die Erde ein, darunter etwa zwei Dutzend größere Klumpen - die meisten verglühen als Sternschnuppen. Nur selten werden Menschen zu Zeugen eines Meteoriteinschlags. Die 39-jährige Französin Martine Comette hat nun auf ihrem Hausdach in der Nähe von Paris einen Gruß aus dem All entdeckt. Ein Handwerker hatte bei Dachreparaturen ein Loch erspäht - ein Meteoritensplitter hatte es gerissen, sagte Comette.

Der Meteoriten-Experte Alain Carion hatte die wahrscheinlich vier Milliarden Jahre alten Steine am Wochenende geprüft. Er sprach von einem äußerst seltenen Ereignis: In den vergangenen vier Jahrhunderten seien nur etwa 50 solcher Gesteinsbrocken aus dem All in Frankreich nachgewiesen worden. Keiner der Meteoriten sein bisher im Großraum Paris gelandet.

Der Splitter, der das Dach der Familie Comette beschädigte, sei so groß wie ein Hühnerei gewesen und habe 88 Gramm gewogen. Die Familie war zum Zeitpunkt des Einschlags im Urlaub, so dass niemand etwas bemerkt hatte. "Ein Meteorit, das ist märchenhaft und noch unwahrscheinlicher als ein Lottogewinn", sagte Martine Comette der Zeitung "Le Parisien".

In den vergangenen Jahren wurden auch andere Menschen Zeugen von Meteoritentreffern: Im Juni 2004 schlug ein 1,3 Kilogramm schwerer Brocken in ein Haus in Neuseeland ein. Im März 2003 beschädigte ein Steinschauer ein Gebäude in Chicago. Im Jahr zuvor war der Britin Siobhan Cowton auf der Straße ein faustgroßer, glühender Brocken vor die Füße gefallen. "Das passiert nicht sehr oft in Northallerton", kommentierte die damals 14-Jährige ihren Fund. Über Deutschland zerplatzte im April 2002 der "Neuschwanstein-Meteorit" in 22 Kilometern Höhe - und ließ bei Füssen Steinchen regnen.

boj/AFP
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