"Rosetta"-Mission Die fünf besten Landeplätze auf Komet Tschuri

Fünf Kandidaten: Mögliche Landeplätze auf Kometen
Foto: DPAToulouse - Am besten flach und möglichst viel Sonnenlicht - das sind die Anforderungen an den Landeplatz für "Philae", das Landegerät der Raumsonde "Rosetta". Wissenschaftler der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) haben nun fünf mögliche Stellen für die erste Kometenlandung überhaupt ausgewählt. Das spektakuläre Manöver auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist für den 11. November geplant.
"Natürlich hat jede Stelle das Potenzial für einzigartige wissenschaftliche Entdeckungen", sagte "Philae"-Projektleiter Stephan Ulamec. Die Plätze seien sowohl für "Philae" erreichbar als auch geeignet, die Zusammensetzung und Aktivität des Kometen zu untersuchen. Sie sind auf den Fotos des Kometen mit den Buchstaben A, B, C, I und J gekennzeichnet (siehe Bild oben).
Am 6. August war "Rosetta" in eine Umlaufbahn um ihren Zielkometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko , auch Tschuri genannt, eingeschwenkt. Seitdem umkreist sie den Himmelskörper in etwa hundert Kilometern Entfernung - nah genug, um hochauflösende Fotos zu schießen, auf denen Forscher die fünf besten Landeplätze identifizieren konnten.
Ein Problem bei dem Manöver ist die Unsicherheit bei der Navigation des Landers "Philae". Auch wenn die Esa-Forscher einen fixen Punkt auswählen, könnte "Philae" innerhalb einer Ellipse mit einer Fläche von etwa einem Quadratkilometer um diesen Punkt herum landen. Daher ist es wichtig, dass sich in diesem Bereich weder große Gesteinsbrocken noch tiefe Risse befinden. Zudem muss der Landeplatz mindestens sechs Stunden Sonnenlicht pro Rotationsdauer des Kometen von 12,7 Stunden haben, damit alle geplanten wissenschaftlichen Experimente durchgeführt werden können.
Seit ihrem Start am 2. März 2004 hat "Rosetta" mehr als sechs Milliarden Kilometer zurückgelegt. Dabei kam sie bereits dreimal an der Erde und einmal am Mars vorbei, um sich neuen Schwung für ihre Reise zu holen. 2011 wurden für einen Ausflug Richtung Jupiter für 957 Tage so gut wie alle Systeme an Bord der Sonde abgeschaltet, um Energie zu sparen. "Rosetta" gewinnt Strom aus Solarzellen.