Himmelsschauspiel Roter Mond fasziniert Menschen weltweit
Die meisten deutschen Sterngucker hatten gestern Nacht Pech: Eine dicke Wolkendecke verdeckte den Blick auf die totale Mondfinsternis. Nur in einzelnen Teilen von West- und Süddeutschland spielte das Wetter mit. Dort gaben die Wolken immer wieder den Blick auf das Himmelsspektakel frei. Wer schnell genug fotografierte, konnte die Finsternis gut dokumentieren. Der Mond tauchte um 22.30 Uhr in den Schatten der Erde ein, von 23.44 bis 0.58 Uhr kam es zu einer totalen Mondfinsternis.
Besser war das Schauspiel in Italien, England und Israel zu sehen: Bei klarem Himmel hing der Mond dort über eine Stunde lang als roter Ball am Himmel. In vielen europäischen Städten hatten sich Tausende Menschen auf öffentlichen Plätzen versammelt um das Spektakel gemeinsam zu bestaunen.
Während der Zeit der totalen Verdunklung bleibt der Mond trotzdem zu sehen, obwohl er sich vollständig im Schatten der Erde befindet: Die irdische Lufthülle bricht das Sonnenlicht und lenkt vor allem den roten Anteil in den Schatten. Je nach Verschmutzung der Atmosphäre schimmert der verfinsterte Mond daher dunkelgrau bis kupferrot. Um 2.12 Uhr verließ der Mond den Kernschatten der Erde wieder komplett.
Die letzte totale Mondfinsternis hat es über Deutschland vor drei Jahren gegeben. Anders als eine Sonnenfinsternis sieht eine Mondfinsternis von jedem Ort auf der Nachtseite der Erde gleich aus.
Beobachter, denen das Wetter keinen Blick auf die Finsternis erlaubt hat, können das Ereignis auf der Webseite der Vereinigung der Sternfreunde www.vds-astro.de nachverfolgen: Dort ist eine ganze Fotoserie der Finsternis zu sehen, fotografiert wurde im Siebengebirge am Rhein. Hobbyfotografen aus ganz Deutschland haben zudem ihre eigenen Schnappschüsse hochgeladen.
Wer die Mondfinsternis in der Nacht verpasst hat, bekommt erst in knapp einem Jahr wieder eine Chance: in den frühen Morgenstunden des 21. Februar 2008. Eine zweite totale Mondfinsternis in diesem Jahr beginnt am 28. August gegen 11.00 Uhr, dann ist der Erdtrabant von Europa aus gesehen jedoch längst untergegangen.
hda/dpa