Dreh im Weltall Russisches Filmteam von der ISS zurückgekehrt

Die russische Schauspielerin Julia Peressild, der Kosmonaut Anton Schkaplerow und der Filmregisseur Klim Schipenko (von links) waren im All.
Foto: Andrey Shelepin / dpa/RoscosmosNach Dreharbeiten auf der Internationalen Raumstation ISS ist ein russisches Filmteam sicher zurück auf der Erde gelandet. Die Sojus-Kapsel mit der Schauspielerin Julia Peressild und dem Regisseur Klim Schipenko an Bord erreichte am Sonntagmorgen die Steppe Kasachstans. Auch der Kosmonaut Oleg Nowizki, der seit April auf der ISS gewesen war, kehrte an Bord der Raumkapsel zur Erde zurück.
Live-Bilder der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zeigten, wie das Sojus-Raumschiff MS-18 zunächst als kleiner Punkt am wolkenlosen Himmel zu sehen war. Die letzten Kilometer schwebte die Kapsel an einem großen Fallschirm, bevor sie am Boden aufschlug.
Die Crew landete 148 Kilometer südöstlich der Stadt Schesqasghan, im Zentrum von Kasachstan. »Es ist alles in Ordnung, alles verlief normal«, sagte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin.
Mit dem Aufenthalt des Teams im All waren erstmals in der Geschichte der Raumfahrt Aufnahmen für einen Spielfilm auf der ISS gemacht worden – rund 35 Minuten des Films. Die Dreharbeiten dauerten zwölf Tage. Der als Weltraumdrama angekündigte Film trägt den Arbeitstitel »Wysow«, auf Deutsch »Herausforderung«. Erzählt werde darin die Geschichte einer Ärztin, die zur Raumstation fliegen muss, um einem erkrankten Kosmonauten mit einer OP das Leben zu retten. Die Rolle des kranken Raumfahrers übernahm der russische Kosmonaut Nowizki.
Wie viel der Weltraum-Dreh gekostet hat, ist nicht bekannt.
Auch in den USA gibt es Bestrebungen für Dreharbeiten im All. So plant etwa der Hollywood-Schauspieler Tom Cruise in Zusammenarbeit mit der Nasa, der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde, einen Dreh an Bord der ISS.
Wie lange solche Vorhaben noch verwirklicht werden können, ist unklar: Der Vertrag der internationalen Partner für den Betrieb der ISS läuft 2024 aus. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt grünes Licht für eine Beteiligung seines Landes über 2024 hinaus gegeben.
Dagegen warnen Expertinnen und Experten immer wieder vor Problemen, mit denen die mehr als 20 Jahre alte Station zu kämpfen hat. So gab es in der Vergangenheit mehrere Lecks, die Anlagen zum Aufbereiten von Wasser und Sauerstoff fielen aus. Auch mit den Toiletten gab es Schwierigkeiten.