
Tod von Jurij Gagarin Der rätselhafte Absturz der MiG-15

Gagarin im Raumanzug
Foto: AP


Er war der größte Held, den die Sowjetunion wohl je hervorgebracht hat. Im April 1961 flog Jurij Gagarin als erster Mensch ins Weltall - eine Sensation. Sein freundliches Lächeln ging um die Welt. Doch nicht einmal sieben Jahre später war er tot. Verunglückt bei einem Kontrollflug nahe Moskau mit einer zweisitzigen MiG-15 UTI, wie die Schulungs- und Trainingsmaschine korrekt heißt.
Warum der Weltraumpionier vor 50 Jahren abstürzte, ist bis heute nicht endgültig geklärt. "Eine unglückliche Verkettung verhängnisvoller Umstände" - so lautete die offizielle Erklärung. Die Akten zum Unglück blieben über Jahrzehnte gesperrt, was reichlich Raum für Spekulationen bot.
Hatten die Fluglotsen etwas falsch gemacht, gab es Probleme mit den Schleudersitzen? War Gagarins Maschine mit einem Vogelschwarm oder einem Wetterballon kollidiert? Oder hatte jemand das Flugzeug absichtlich manipuliert, um den einst von Chruschtschow gefeierten Helden aus dem Weg zu räumen?
Gagarin im Raumanzug
Foto: APNun behauptet der Kosmosveteran Alexej Leonow, das Rätsel um den Absturz gelöst zu haben - und sogar den Schuldigen dafür zu kennen. Gleich in zwei Büchern - "Die Zeit der Ersten" und "Mensch und Kosmos" - behauptet er großspurig, als Einziger die Wahrheit über Gagarins Tod zu kennen.
Leonow gehörte wie Gagarin zum Team der ersten sowjetischen Kosmonauten. 1965 hatte auch er Raumfahrtgeschichte geschrieben - als erster "Weltraumspaziergänger".
Gagarins MiG aus der Bahn geworfen?
Bei dem Übungsflug am 27. März 1968 habe sich ein anderes Flugzeug, eine Suchoj, Gagarins Maschine unerlaubt genähert und den Absturz verursacht, berichtet Leonow. Schuld am Tod Gagarins sei ein damaliger Testpilot des Instituts für Flugforschung in Schukowski gewesen. Der Pilot, wie Gagarin Held der Sowjetunion, sei inzwischen über 90 Jahre alt und lebe schwer krank in Sibirien, berichtet Leonow.
Der Absturz sei durch eine Su-15 herbeigeführt worden, die mit Überschallgeschwindigkeit in nur 10 bis 15 Meter Entfernung an Gagarins Maschine vorbeigeflogen sei. Diese sei dadurch aus der Bahn geworfen worden, außer Kontrolle geraten, in eine "tiefe Spirale" geraten und dann in einem Waldstück im Gebiet Wladimir unweit von Moskau zerschellt, behauptet der heute 83-Jährige.
Leonow stützt seine These vor allem auf sein Gehör und auf die Aussagen von drei Bauern, die die niedrig fliegende Suchoj gesehen haben wollen. An jenem verhängnisvollen Tag habe er rund 13 Kilometer von der Absturzstelle entfernt mit anderen Kosmonauten ein Fallschirmtraining absolviert, schreibt Leonow. Dabei habe man "zwei Explosionen im Abstand von 1,5 bis zwei Sekunden" gehört.
Das Sternenstädtchen (Swjosdny Gorodok) liegt etwa in der Mitte zwischen Moskau und der Unglücksstelle.
Später sei ihm klar geworden, dass es sich um das Durchbrechen einer Schallmauer und um eine Explosion gehandelt habe. Die drei Augenzeugen hätten ihm anhand von Modellen bestätigt, dass sie kurz vor dem Absturz ein Flugzeug dieses Typs gesehen hätten, wie es mit qualm- und feuerspeienden Triebwerken in den Wolken verschwand.
Diese These sei dann 1991 mit Erlaubnis der Führung durch zahlreiche Computersimulationen und Windkanalversuche an der Schukowski-Militärakademie bestätigt worden. In einem Brief von Fliegergeneral Anatolij Polski darüber an den Ersten Stellvertreter der Militärisch-Industriellen Kommission beim UdSSR-Ministerrat, Nikolai Strojew, heißt es denn auch, die Version Leonows vom Tod Gagarins sei "die einzig richtige". Polskis Brief ist auch in Leonows Buch "Mensch und Kosmos" abgedruckt.
2013, zum 45. Todestag Gagarins, habe er sich mit der Bitte an Präsident Wladimir Putin gewandt, die bis dato streng geheimen Absturzdokumente freizugeben, schreibt Leonow weiter. Das sei dann auch geschehen. Dabei habe sich gezeigt, dass alles so wie von ihm geschildert gewesen sei: Ein Flugzeug, das eigentlich dort nicht sein durfte, sei an Gagarins MiG vorbeigeflogen und habe sie aus der Bahn geworfen.
Lüge und Wahrheit
"Jetzt hat man mir die Möglichkeit gegeben, den wahren Grund unter der Bedingung zu veröffentlichen, dass ich den Namen des Piloten nicht nenne, der diese Disziplinlosigkeit beging und die Unfallsituation herbeigeführt hat", erklärt Leonow.
Der SPIEGEL hat die Tochter des Kosmonauten, Galina Gagarina, um eine Stellungnahme zu den Behauptungen Leonows gebeten. Die Ökonomieprofessorin und Lehrstuhlleiterin an der Moskauer Plechanow-Wirtschaftsakademie warf Leonow vor zu lügen. "Es wurden keinerlei Dokumente offengelegt." Niemand habe Leonows Version bestätigt.
Die Verdienste eines Menschen, wie groß sie auch sein mögen, "geben ihm nicht das Recht, seine Vermutungen und Fantasien als Wahrheit in letzter Instanz auszugeben", betonte die Wissenschaftlerin. Leonows Verhalten sei "widerlich und unehrenhaft". Sein Ziel sei nur, Geld zu verdienen.
Zweifel bleiben
Inzwischen hat neben mehreren Piloten auch der ehemalige Chef des Instituts für Flugforschung, Arseni Mironow, die Version Leonows als falsch bezeichnet. In einem Offenen Brief vom Juli 2017 an Leonow, der dem SPIEGEL vorliegt, räumt er ein, dass zwar an jenem 27. März 1968 auch zwei Su-15 in dem entsprechenden Luftraum unterwegs gewesen seien. Sie könnten aber mit dem Absturz nicht in Verbindung gebracht werden, da die erste Maschine wieder landete, als Gagarins MiG gerade an Höhe gewann, und die zweite erst startete, nachdem die MiG-15 bereits abgestürzt war.
In dem Schreiben nennt Mironow auch die Namen der beiden Testpiloten und betont dann: "Um einen Menschen als Mörder anderer Leute zu bezeichnen, bedarf es sehr überzeugender Begründungen!" Leonow habe lediglich die Ergebnisse eines Gesprächs mit Bauern und die "nicht überzeugenden und zum Teil fehlerhaften Schlussfolgerungen zur Schallmauer" benutzt. Das sei "nicht objektiv".
Was sagte Putin?
Vertraute Leonows behaupteten jüngst sogar, dass der Name des für den Absturz verantwortlichen Piloten direkt von Putin stamme. Putin habe Leonow 2014 zu dessen 80. Geburtstag empfangen und ihn gefragt: "Was wünschen Sie sich als Geschenk?" Leonow habe geantwortet: "Nennen Sie mir den Namen des Piloten, der Gagarin getötet hat." Das habe Putin getan und Leonow zugleich gebeten, den Namen nicht öffentlich zu machen.
Gagarins Tochter kommentierte die neuen Einlassungen aus Leonows Umfeld als "sehr zweifelhaft". Seit vielen Jahren behaupte er, dass er den Namen des Piloten schon lange gekannt habe. "Und jetzt erklärt er, dass ihm Putin den Namen genannt haben soll." Ob das stimme, könne letztlich niemand überprüfen.
Fest steht nur eins: Der rätselhafte Tod Gagarins wird Russland auch 50 Jahre nach dem Absturz des Raumfahrthelden weiter beschäftigen.
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Start von "Wostok 1" am 12. April 1961 in Baikonur: Vor fast 60 Jahren flog Jurij Gagarin als erster Mensch ins All.
Der sowjetische Kosmonaut Jurij Gagarin in seinem Raumanzug kurz vor dem Start zum ersten bemannten Weltraumflug.
"Wostok"-Raumschiff (bei einer Ausstellung in Moskau, April 1968): "Wenn schon sein, dann Erster sein", schrieb Gagarin in seinem Abschiedsbrief. Der Satz ist zum Motto einer ganzen Generation sowjetischer Weltraumpioniere geworden.
"Wostok 1" vor dem Start (1961): Sowohl aktuelle Raketen als auch Kapseln gehen auf die absoluten Anfänge des sowjetischen Raumfahrtprogramms zurück.
"Wostok 1" vor dem Start (1961): Gagarin landete nicht in der Kapsel, sondern stieg in 7000 Meter Höhe mit einem Schleudersitz aus.
US-Schlagzeilen nach dem historischen Flug: Der Westen war traumatisiert und konsterniert zugleich. Die Nasa hatte bis zu diesem Zeitpunkt gerade einmal einen Schimpansen auf eine kurze Raketenreise geschickt.
Nationalheld Gagarin: Auf die Rolle des großen Helden war der Kosmonaut allerdings nicht vorbereitet worden.
Gefeierter Kosmonaut Gagarin (1968): Bis zu seinem Tod hoffte der erste Kosmonaut, noch ein zweites Mal ins All fliegen zu dürfen.
Gagarin mit Frau Valentina und Tochter Jelena (1960): "Falls mir etwas zustößt, dann bitte ich Euch, kommt nicht um vor Leid", schrieb Gagarin vor dem Start in einem Abschiedsbrief.
Spaziergang Gagarins mit Frau Valentina: Er war der größte Held, den die Sowjetunion wohl je hervorgebracht hat.
Raumfahrtpionier mit Frau und zwei Töchtern (1964): Jurij Gagarin schummelte beim Ausfüllen wichtiger Fragebögen, um seine Karriere nicht zu gefährden. Dies belegen bisher unbekannte Erinnerungen seiner Mutter. Wäre die Sache aufgeflogen, hätte er wohl nie zu seinem historischen Flug aufbrechen dürfen.
Raumfahrtstar: Gagarin wird nach seinem erfolgreichen Raumflug weltweit gefeiert. Dieses Foto entstand am 15. Juli 1961 vor der sowjetischen Botschaft in London.
Begrüßung durch Nikita Chruschtschow (April 1961): Nach Gagarins Flug war der Parteichef höchstpersönlich zum Flughafen geeilt, um den Kosmonauten zu treffen.
Gagarin mit Chefkonstrukteur Sergej Koroljow (1961): Zum Start des Weltraumprogramms stellten sowjetische Ingenieure einen Rekord nach dem anderen auf. Koroljows Motto lautete: "Kompliziert bauen kann jeder".
Propagandatour (Gagarin hier mit Fidel Castro, Juli 1961): Die Sowjetführung schickte ihren Helden nach dem Raumflug zu einer Propagandareise um die Welt.
Gagarin mit der Kosmonautin Valentina Tereschkowa (Oktober 1963):
Wie viele Raumfahrer war auch Gagarin ein ausgebildeter Pilot. Das Foto aus dem Jahr 1955 zeigt ihn vor einer Jakowlew Jak-18 - ebenfalls ein zweisitziges Trainingsflugzeug.
Trauerfeier auf dem Roten Platz (30. März 1968): Warum der Weltraumpionier vor 50 Jahren abstürzte, ist bis heute nicht endgültig geklärt. "Eine unglückliche Verkettung verhängnisvoller Umstände" - so lautete die offizielle Erklärung.
Staatsbegräbnis (2. April 1968): Gagarin wurde nach seinem Flugzeugabsturz direkt an der Moskauer Kreml-Mauer beigesetzt. 50 Jahre später behauptet nun der Kosmosveteran Alexej Leonow, das Rätsel um den Absturz gelöst haben - und sogar den Schuldigen dafür zu kennen.
Alexej Leonow (Foto aufgenommen im Juli 1975): "Jetzt hat man mir die Möglichkeit gegeben, den wahren Grund unter der Bedingung zu veröffentlichen, dass ich den Namen des Piloten nicht nenne, der diese Disziplinlosigkeit beging und die Unfallsituation herbeigeführt hat", erklärt der Kosmonaut.
Trauernde Menschen auf dem Roten Platz (Archivbild): Der Absturz sei durch eine Su-15 herbeigeführt worden, die mit Überschallgeschwindigkeit in nur 10 bis 15 Metern Entfernung an Gagarins Maschine vorbeigeflogen sei. Diese sei dadurch aus der Bahn geworfen worden, außer Kontrolle geraten, in eine "tiefe Spirale" geraten und dann in einem Waldstück im Gebiet Wladimir unweit von Moskau zerschellt, behauptet der heute 83-Jährige.
Politiker und Kosmonauten tragen die Urne über den Roten Platz: Die Gagarin-Tochter Galina Gagarina widerspricht den Behauptungen Leonows. Die Ökonomie-Professorin und Lehrstuhlleiterin an der Moskauer Plechanow-Wirtschaftsakademie warf Leonow vor zu lügen. "Es wurden keinerlei Dokumente offengelegt." Niemand habe Leonows Version bestätigt.
"Sputnik": Mit einer von Koroljow entwickelten Rakete schoss Russland den ersten Satelliten in eine Erdumlaufbahn. Die selbstbewussten Amerikaner waren schockiert.
Kosmonaut Jurij Gagarin: Am 12. April 1961 flog der erste Mensch ins All. Das Foto zeigt den sowjetischen Kosmonauten in seinem Raumanzug kurz vorm Start.
Raumschiff und Rakete "Wostok": 108 Minuten brauchte Gagarin für eine Umrundung der Erde. Am Grundaufbau der sowjetisch-russischen Raketen hat sich seit den Sechzigerjahren nicht allzu viel verändert.
Raumschiff "Wostok" (bei öffentlicher Präsentation 1968): Kaum eine Biografie spiegelt die Tragik und den Triumph der UdSSR so deutlich wider wie die Koroljows.
Altes "Sojus"-Raumschiff: Die sowjetischen Raketen und Raumschiffe waren der Stolz des Vielvölkerstaats.
Start einer "Sojus"-Rakete (Dezember 2012): Bis heute versorgen Koroljows "Sojus"-Raumschiffe und deren Frachtversion "Progress" die Internationale Raumstation ISS mit Menschen und Material.
Angedockt: Ein "Sojus"-Raumschiff hat die Internationale Raumstation ISS erreicht.
"Sojus"-Landekapsel in der Steppe Kasachstans (Mai 2014): Wostok-Piloten wie Gagarin wurden noch in sieben Kilometern Höhe aus der Kapsel herauskatapultiert und landeten am Fallschirm, weil die Kapsel kein System für eine weiche Landung hatte. Bei den Raumschiffen Woschod und Sojus konnten die Raumfahrer in der Kapsel landen, weil kleine Raketen kurz vor dem Aufsetzen die Sinkgeschwindigkeit noch einmal erheblich reduzieren. Bis heute kehren Kosmonauten und Astronauten auf diese Weise zur Erde zurück.
Rakete Proton-M (2013 in Baikonur): Russland will an die alten Glanzzeiten anknüpfen. Ein neues Staatsunternehmen - die Gossudarstwennaja Korporazija (GK) Roskosmos - soll Russlands Raumfahrt direkt aus der Krise an die Weltspitze katapultieren.
Montage der neuen Rakete "Angara": Ein neues, zeitgemäßes Raumschiff mit dem Namen "Federazija" ist als "Sojus"-Nachfolger in der Entwicklung. Wie die neue Trägerrakete "Angara" steht es aber frühestens Anfang des nächsten Jahrzehnts zur Verfügung. Starten soll "Federazija" mit der neuen Rakete Sojus-5.
"Sputnik 1": Die Sowjetunion triumphierte am 4. Oktober 1957 über die USA - sie schoss den ersten Satelliten ins Weltall.
Modell von "Sputnik 2": Am 3. November 1957 startete der nächste sowjetische Satellit - an Bord die Hündin Laika. Die USA waren ein zweites Mal düpiert.
Start von "Sputnik 2": Sergej Koroljow hatte die sowjetischen Raketen konstruiert. Doch öffentlich geehrt wurde der russische Chefkonstrukteur zu seinen Lebzeiten nie.
Modell von "Sputnik 3": Eigentlich sollte der Orbiter die Eroberung des Weltalls einleiten. Doch die Akademie der Wissenschaften wurde mit dem Bau des Satelliten, der viele wissenschaftliche Geräte enthielt, nicht rechtzeitig fertig.
Leipziger Messe März 1959: KPdSU-Chef Nikita Chruschtschow (Mitte) und der SED-Chef Walter Ulbricht (winkend links daneben) posieren vor einem "Sputnik 3"-Modell. Der Satellit wurde am 15. Mai 1958 gestartet und blieb fast zwei Jahre in einer Umlaufbahn um die Erde.
"Wunderwaffe" V2 (Aufnahme von 1945): Die Rakete konnte mehr als 700 Kilogramm Sprengstoff bis nach England fliegen. Entwickelt hatte sie der deutschstämmige Ingenieur Wernher von Braun.
Start einer V2: Nach dem Zweiten Weltkrieg diente sich Braun samt seinem Kernteam den USA an. Er arbeitete fortan für die US-Armee.
Wernher von Braun gilt als Pionier der Raketentechnik. Die von ihm entwickelten Raketen überwanden schon 1944 die Grenze zum Weltraum, die in 100 Kilometern Höhe festgelegt wurde. Ziel waren jedoch keine Flüge ins All, sondern Angriffe auf Städte der Alliierten. Die Maximalgeschwindigkeit von rund 5500 km/h reichte nicht aus, um eine Umlaufbahn um die Erde zu erreichen.
Modell einer Jupiter C-Rakete: Wernher von Braun (2.v.r.) bei einer Pressekonferenz National Academy of Sciences in Washington. Seine Entwicklung basierte auf der V2.
William Picketing, James Van Allen und Wernher von Braun (v.l.n.r.) halten ein Modell des "Explorer 1" nach oben.
Braun mit Model von Jupiter C: Immer wieder hatte sein russisches Gegenüber Koroljow beim KGB nachgefragt, ob es Anzeichen für einen bevorstehenden US-Start gebe. Schließlich beschloss Koroljow, "Sputnik 1" schnellstmöglich zu starten - und den Amerikanern zuvorzukommen.
Start einer Jupiter C in Cape Canaveral (1958): Der Satellit "Explorer 1" war ein zwei Meter langer Zylinder mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern. Von den 13,9 Kilogramm Gesamtmasse entfielen 8,3 Kilogramm auf die wissenschaftliche Nutzlast.
Braun wurde als nationaler Held gefeiert und brachte die USA später auf den Mond.
Braun hätte schon lange vor der Sowjetunion einen Satelliten ins All schießen können. Doch US-Präsident Dwight D. Eisenhower hegte große Abneigung gegenüber dem deutschstämmigen Raketenpionier. Er wollte nicht, dass US-Satelliten mit Raketen starten, die von der Nazi-Vergeltungswaffe V2 abstammten.
Braun mit US-Präsident John F. Kennedy in Cape Canaveral: Später spielte Braun bei der Nasa eine entscheidende Rolle bei der Raketenentwicklung und ermöglichte die Flüge zum Mond.
Braun vor einer Saturn-V-Rakete: 24 Astronauten flogen damit zum Mond.