Letzter Shuttle-Flug 2010
Verlängerung der Einsätze würde Milliarden kosten
Sollen die US-Raumfähren länger fliegen als bis 2010? Nach Nasa-Berechnungen würde dies drei Milliarden Dollar pro Jahr kosten - den USA aber die unkomfortable Situation ersparen, vier Jahre über kein eigenes bemanntes Raumschiff mehr zu verfügen. Die Nasa warnt jedoch vor Sicherheitsrisiken.
Über die voraussichtlich fünfjährige Lücke zwischen dem Einmotten der betagten Raumfähren und den ersten Flügen der neuen Raumschiffgeneration machen sich nicht nur Nasa-Mitarbeiter Sorgen, sondern auch Politiker. Mancher fürchtet gar, Russland ausgeliefert zu sein, weil die USA auf Mitfluggelegenheiten in "Sojus"-Raumschiffen angiewesen wären.
Eine
immer wieder diskutierte Option ist die Verlängerung der Shuttle-Flüge. Der Preis dafür wäre allerdings hoch. Drei Milliarden Dollar pro Jahr würde der Weiterbetrieb der Raumfähren kosten, sagte Nasa-Chef Michael Griffin am Donnerstag. Dabei seien zwei Starts pro Jahr vorgesehen - insgesamt in den Jahren bis 2015 also zehn Flüge. Griffin verwies zugleich auf das Risiko, das ein weiterer Einsatz der Shuttles mit sich bringen würde - nämlich die Gefahr, dass sich eine Katastrophe wie
der Absturz der "Columbia" 2003 wiederholen könnte. Diese Nasa schätzt derzeit die Unglückswahrscheinlichkeit bei jedem Start mit 1:80 ein.
Eine Verlängerung der Shuttle-Flüge würde außerdem das "Orion"-Projekt verzögern - unter anderem, weil Mitarbeiter nicht zwei Missionen zugleich betreuen können, erklärte Griffin.
Die "Columbia" war beim Eintritt in die Erdatmosphäre auseinandergebrochen, nachdem durch einen Fehler am Hitzeschild brennende Luft in den linken Flügel gesogen wurde und die innere Aluminium-Struktur des Shuttles schmolz. Nach dem Unglück waren die Missionen mit den verbliebenen Shuttles "Discovery", "Atlantis" und "Endeavour" für zwei Jahre ausgesetzt worden.