Letzter Space-Shuttle-Flug
"Atlantis" in Erdatmosphäre eingetreten
Eine Ära geht zu Ende: Die Raumfähre "Atlantis" ist auf dem Rückweg zur Erde. Kurz vor 12 Uhr mittags deutscher Zeit soll sie am Weltraumbahnhof Cape Canaveral aufsetzen. Es wird die letzte Landung eines Space Shuttles sein.
Die US-Raumfahrtbehörde hat grünes Licht für den Landeanflug der "Atlantis" auf die Erde gegeben. Das Kontrollzentrum im texanischen Houston erteilte der Besatzung der Raumfähre am Donnerstagmorgen wenige Minuten früher als geplant die Erlaubnis zum Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Die vier Astronauten an Bord waren einige Stunden zuvor mit dem Lied "God Bless America" geweckt worden.
Wenig später ist die "Atlantis" planmäßig in die Erdatmosphäre eingetreten, wie das Kontrollzentrum mitteilte. Beim Wiedereintritt wird die Raumfähre durch die starke Reibung mit den Atmosphärenteilchen enorm erhitzt. Dieser Abschnitt der Reise gilt als der gefährlichste Teil jeder bemannten Weltraumfahrt. Beim
Unglück der "Columbia" im Februar 2003 war die am Hitzeschild beschädigte Raumfähre beim Eintritt in die Atmosphäre auseinandergebrochen.
Die "Atlantis" soll um 5.56 Uhr Ortszeit (11.56 Uhr MESZ) auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida landen. Die Wetteraussichten seien "niemals so perfekt für eine Landung" gewesen, sagte der Kommentator des Nasa-Fernsehsenders. "Der Himmel über dem Kennedy-Space-Center ist blau, ohne eine einzige Wolke oder eine Brise Wind."
Die Nasa überträgt die Landung live im Internet.
Die "Atlantis" hatte am Dienstagmorgen von der
Internationalen Raumstation ISS abgelegt, um nach knapp zwei Wochen im Weltraum den Rückweg zur Erde anzutreten. Mit ihrer Rückkehr endet nach gut 30 Jahren die Ära des amerikanischen
Shuttle-Programms, das aus Kosten- und Sicherheitsgründen eingestellt wird. Die "Atlantis" soll nach ihrer Rückkehr zur Erde im Kennedy Space Center in Florida ausgestellt werden.
In den kommenden Jahren werden die USA keine eigene Möglichkeit mehr haben, Menschen ins All zu bringen. US-Astronauten müssen dann mit russischen "Sojus"-Kapseln zur ISS fliegen. Erst 2015 soll eine US-Raumkapsel einsatzbereit sein, an der die Nasa derzeit mit einer privaten Firma arbeitet. Seit dem Jungfernflug der "Columbia" am 12. April 1981 schickte die Nasa 135 Shuttle-Missionen ins All. Mit dem Ende der Ära
steht auch die "Space Coast" in Florida vor einer ungewissen Zukunft.
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