6,5 Meter in 33 Minuten Mars-Rover »Perseverance« schleicht erstmals über den Roten Planeten

Schnell war »Perseverance« bei seiner ersten Fahrt über den Mars nicht unbedingt unterwegs. Die Nasa ist dennoch angetan, denn der Miniausflug des Rovers zeigt: Der Sechsradantrieb funktioniert.
Rover »Perseverance« auf dem Mars

Rover »Perseverance« auf dem Mars

Foto: Nasa / dpa

Der Rover »Perseverance« hat seine erste Tour auf dem Mars erfolgreich hinter sich gebracht. Nach Nasa-Angaben vom Freitag legte das Fahrzeug zwei Wochen nach seiner Landung auf dem Roten Planeten eine Strecke von 6,5 Metern zurück – und brauchte dafür am Donnerstag gut 33 Minuten.

Die Fahrt war als Test für Perseverance (auf Deutsch in etwa »Durchhaltevermögen«) gedacht. »Der Sechsrad-Antrieb des Rovers hat vortrefflich funktioniert«, sagte Nasa-Ingenieurin Anais Zarifian. »Wir sind jetzt zuversichtlich, dass unser Antriebssystem einsatzbereit ist und uns in den nächsten zwei Jahren überall dort hinbringen kann, wohin uns die Wissenschaft führt.«

Wetter und Geologie erforschen

Um wissenschaftliche Experimente zu machen, soll das Mars-Fahrzeug Strecken von etwa 200 Metern fahren und dabei nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens suchen sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen. Der Rover wird auch Proben von Steinen und Staub nehmen. Wissenschaftler erhoffen sich von der Mission neue Erkenntnisse über die Entstehung des Universums.

DER SPIEGEL

»Perseverance« ist rund tausend Kilogramm schwer und so groß wie ein Kleinwagen. Entwicklung und Bau des rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Milliarden Euro) teuren Gefährts hatten acht Jahre gedauert.

Der Rover war am 18. Februar nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgelegten Kilometern mit einem riskanten Manöver in einem ausgetrockneten See auf dem Mars gelandet. Den See mit einem Durchmesser von etwa 45 Kilometern soll der Rover in den kommenden zwei Jahren untersuchen.

Geheimer Code im Fallschirm

Nach der Landung hatten Internetnutzer im Fallschirm, mit dem der Rover auf den Mars gesegelt war, eine verborgene Botschaft ausgemacht: Auf Videoaufnahmen war ein unregelmäßiges Muster aus roten und weißen Streifen zu erkennen. Dabei könnte es sich um einen Binärcode handeln, wie er bei Computern benutzt wird.

Rot entspricht einer 1, Weiß einer 0 und jeder der vier Ringe des Fallschirms einem Wort. Im Fallschirm steht demnach »DARE MIGHTY THINGS«, zu Deutsch »Großes wagen«. Das ist das Motto des Jet Propulsion Laboratory (JPL), das für die Nasa Satelliten und Sonden baut. Zudem sind die Geokoordinaten des JPL hinterlegt (mehr zur Entschlüsselung des Codes lesen Sie hier).

jme/dpa
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