Mato Grosso in Brasilien: Zentrum der Entwaldung
Foto: ESAKunst und Wissenschaft liegen manchmal gar nicht so weit auseinander - das zeigt die Aufnahme oben. Man könnte es für ein Werk des deutschen Malers Gerhard Richter halten. Oder für eines des Pop-Art-Künstlers Jasper Johns.
Aber hinter dem Bild steckt eine Menge Technik, die im All schwebt. Experten der Europäische Weltraumorganisation Esa haben es aus gleich drei Satellitenbildern zusammengesetzt. Die Aufnahme zeigt eine Region des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso.
Und um Kunst ging es den Esa-Forscher nicht. Sie haben auf dem Bild drei unterschiedliche Radaraufnahmen kombiniert. Sie stammen allesamt vom Radarmessgerät der Sentinel-Erdbeobachtungsatelliten. Das Gerät kann wetterunabhängig auch durch Wolken und Regen die Erdoberfläche vermessen.
Ziel der Radar-Auswertung ist es, Veränderungen der Erdoberfläche und der Landnutzung leichter zu erkennen. Dafür haben die Forscher zunächst Daten aus dem Mai 2015 verwendet - sie sind in blau dargestellt. Der zweite Datensatz stammt aus dem März 2017. Veränderungen auf der Oberfläche wurden hier grün eingefärbt. Dann haben die Forscher wieder zwei Jahre gewartet und erneut Veränderungen eingefügt, diesmal in rot. Die Bereiche in grau sind im Zeitraum von 2015 bis 2019 dagegen unverändert geblieben.
Eine Million Fußballfelder
Mato Grosso bedeutet übersetzt soviel wie große Wildnis. Das sei inzwischen eher ironisch zu verstehen, so die Esa. Denn in einem der am dünnsten besiedelten Regionen Brasiliens ist sie immer mehr zurückgegangen. Viele der teils unberührten Regenwaldflächen mussten Farm- und Weideland weichen. Zwar zeige das Bild nur einen kleinen Ausschnitt des mehr als 900.000 Quadratkilometer großen Bundesstaates. Aber die Region gehört zu den stark landwirtschaftlich genutzten Flächen in Brasilien. Vor allem für die Rindfleischproduktion und den Anbau von Soja, Mais und Weizen wurde Wald gerodet.
Mato Grosso gilt als das Zentrum der Entwaldung Brasiliens. Dabei sah es 2012 zunächst gut aus, als die Waldrodung auf einem Tiefstand war. Doch seitdem hat die Abholzung wieder zugenommen.
Nach Angaben des brasilianischen Umweltministeriums wurden zwischen August 2017 und Juli 2018 im ganzen Land 7900 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Das entspricht einer Fläche von mehr als einer Million Fußballfeldern. Die meisten Bäume wurden in den Bundesstaaten Pará und Mato Grosso gerodet.
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