Nach sechs Monaten auf der ISS Vier Astronauten sicher zur Erde zurückgekehrt

Fast 200 Tage lang war die »Crew-2« im All, jetzt sind die zwei Amerikaner, ein Japaner und ein Franzose zurück zur Erde gereist – unter etwas unangenehmen Umständen.
Dragon-Raumkapsel »Endeavour« bei der Landung vor der Küste Floridas

Dragon-Raumkapsel »Endeavour« bei der Landung vor der Küste Floridas

Foto: - / AFP

Nach sechs Monaten an Bord der Internationalen Raumstation ISS sind vier Astronauten sicher zur Erde zurückgekehrt. Die Dragon-Raumkapsel »Endeavour« des privaten Weltraumunternehmens SpaceX landete am Montagabend (Ortszeit) nach achtstündiger Reise im Golf von Mexiko vor der Küste des US-Bundesstaates Florida.

Ein in der Nähe postiertes Schiff barg die Raumkapsel, anschließend sollen die Astronauten per Hubschrauber an Land gebracht werden.

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Der Franzose Thomas Pesquet, die US-Astronauten Shane Kimbrough und Megan McArthur sowie der Japaner Akihiko Hoshide hatten ein halbes Jahr auf der ISS verbracht. Es war die dritte Besatzung, die im Rahmen der öffentlich-privaten Partnerschaft der Nasa mit SpaceX, dem 2002 von Tesla-Chef Elon Musk gegründeten Weltraumunternehmen, in die Umlaufbahn gebracht wurde.

V.l.: Thomas Pesquet, Megan McArthur, Shane Kimbrough und Akihiko Hoshide (vor ihrem Abflug im April)

V.l.: Thomas Pesquet, Megan McArthur, Shane Kimbrough und Akihiko Hoshide (vor ihrem Abflug im April)

Foto: - / dpa

Weil die Toilette an Bord der Raumkapsel kaputt ist, mussten die vier Astronauten bei ihrer Rückkehr eine Art Windel tragen. Das sei »suboptimal«, hatte McArthur im Vorfeld bei einer Pressekonferenz gesagt. »Aber bei der Raumfahrt gibt es viele kleine Herausforderungen und wir sind bereit, das in den Griff zu bekommen.«

Ursprünglich war das Abdocken der »Crew-2« schon für Sonntag geplant gewesen, wurde aber wegen schlechter Wetterbedingungen kurzfristig auf Montag verschoben. Nach der erfolgreichen Landung der »Crew-2« könnte frühestens am Donnerstagmorgen (MEZ) der deutsche Astronaut Matthias Maurer mit seiner »Crew-3« zur ISS aufbrechen.

»Crew-3« ist schon startbereit

Der Start des 51-jährigen Saarländers war eigentlich bereits für das letzte Oktober-Wochenende geplant, wurde aber schon mehrfach verschoben – unter anderem wegen schlechten Wetters und eines »kleineren medizinischen Problems« eines Crew-Mitglieds. Das Problem werde wohl bis zum Start behoben sein, hieß es von der Nasa.

Matthias Maurer (links) mit Crew-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron

Matthias Maurer (links) mit Crew-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron

Foto:

Joel Kowsky / EPA / NASA

Mit Maurer soll erstmals seit drei Jahren wieder ein deutscher Astronaut ins All fliegen. Gemeinsam mit den Nasa-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron soll er vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus starten. Transportiert werden sollen auch diese vier Astronauten in einem »Crew Dragon«.

Maurer wäre mit dem Flug der zwölfte Deutsche im All und der vierte auf der ISS. Dort soll der Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) in rund 400 Kilometern Höhe etwa sechs Monate lang zahlreiche Experimente durchführen und wohl auch einen Außeneinsatz absolvieren. Zuletzt war 2018 mit Alexander Gerst ein deutscher Esa-Astronaut im All.

Maurer hatte der »Crew-2« am Montag bei Twitter eine gute Heimreise gewünscht . »Es ist zwar schade, dass wir uns auf der Raumstation jetzt nicht über den Weg ›fliegen‹ werden, aber wir vertrauen mal darauf, dass ihr alles schön aufgeräumt hinterlasst.«

aar/dpa/AFP
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