Nicaragua Meteorit trifft Hauptstadt Managua

Meteoriteneinschlag in Managua (8. September 2014): Leichte seismische Wellen, dicker Krater
Foto: AFP/ Presidencia / El 19 DigitalManagua - Auf dem Gebiet der nicaraguanischen Hauptstadt Managua ist offenbar ein Meteorit eingeschlagen und hat einen großen Krater hinterlassen. Bei dem Vorfall gegen Mitternacht in der Nacht zum Sonntag nahe dem internationalen Flughafen der Millionenstadt wurde niemand verletzt, wie Behördenvertreter am Sonntag sagten. Die Erschütterungen waren so stark, dass sie von Messinstrumenten der Erdbebenwarte aufgezeichnet wurden.
Der Krater hat einen Durchmesser von zwölf Metern, wie Wilfredo Strauss von der Erdbebenwarte sagte. "Wir sind sicher, dass er von einem Meteoriten stammt." Auf den Messinstrumenten des Instituts seien "zwei Wellen" verzeichnet: eine kleinere von der durch den Einschlag ausgelösten Erschütterung und eine stärkere vom Knall. Es sei noch unklar, ob der Meteorit komplett verbrannt oder in den Boden eingedrungen sei, sagte ein weiterer Behördenvertreter. Die Regierung will sich mit US-Geologen über den Vorfall austauschen.
Nach Strauchs Angaben will das geophysische Institut den geologischen Dienst der USA (USGS) um Unterstützung bei der Auswertung bitten. Jährlich werden weltweit etwa fünf Meteoritenfälle verzeichnet.
Einschläge ohne Vorwarnung
Anwohner am Einschlagort in einem Wäldchen berichteten, sie hätten an eine Explosion geglaubt. Flüssigkeit, Sand und Staub seien in die Luft geschleudert worden, dann habe es nach etwas Verbranntem gerochen. Angaben zu möglichen Verletzten gab es nicht.
Der Meteorit traf die Erde ohne Vorwarnung, Geschosse aus dem All kommen meist überraschend. Jeden Tag prasseln Abermillionen Staub- und Steinpartikel mit einem Gesamtgewicht von Hundert Tonnen aus dem All auf unseren Planeten, manche verglühen als Sternschnuppen. Häufig stürzen metergroße Geschosse auf den Boden; meist jedoch abseits der Zivilisation. Der bislang größte Einschlag ereignete sich 2013 Nahe Tscheljabinsk in Russland. Bezeugt sind etwa Einschläge 2008 in der Einöde des Sudan und 2007 nahe einem Bergdorf in Peru.
2002 krachte der Britin Siobhan Cowton auf der Straße ein Steinchen vor die Füße, der faustgroße Klumpen war noch heiß. "Das passiert nicht sehr oft in Northallerton", kommentierte die damals 14-Jährige ihren Fund in ihrem Heimatort.

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