
Nasa-Mission "Osiris-Rex": Another one picks the dust
"Osiris Rex" US-Sonde erforscht potenziell gefährlichen Asteroiden
Ein kleiner Lichtpunkt war der erste Vorgeschmack. Im August fotografierte die Sonde "Osiris Rex" aus einer Entfernung von rund 2,2 Millionen Kilometern erstmals ihr Ziel, den Asteroiden Bennu. "Ich weiß, auf dem Bild sieht man ihn nur als Lichtpunkt", hatte Nasa-Wissenschaftler Dante Lauretta damals gesagt. "Aber ich kann Ihnen gar nicht oft genug erklären, wie viel das meinem Team bedeutet."
Auf den Vorgeschmack soll am Montag der erste große Höhepunkt folgen: Nach mehr als 650 Millionen Kilometern soll die im September 2016 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartete Sonde bei Bennu ankommen. Die Ankunftsposition liegt etwa 20 Kilometer von dem Asteroiden entfernt.
"Osiris Rex" - die Abkürzung steht für "Origins, Spectral Interpretation, Resource Identification, Security-Regolith Explorer" - ist der erste US-Flugkörper, der sich auf den Weg zu einem Asteroiden gemacht hat und eine Probe zurückschicken soll. Im Jahr 2020 soll sich die etwa sechs Meter lange und 2100 Kilogramm schwere Sonde Bennu soweit nähern, dass sie eine Probe von 60 bis 2000 Gramm aufnehmen kann.
Mit fünf wissenschaftlichen Instrumenten und Kameras wird die vom US-Unternehmen Lockheed Martin gebaute Sonde den Asteroiden ausgiebig untersuchen. Von der rund eine Milliarde Dollar teuren Mission erhoffen sich die Nasa-Wissenschaftler Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems. Laut Plan könnte 2023 eine Kapsel mit der Probe zur Erde zurückkehren.

Nasa-Mission "Osiris-Rex": Another one picks the dust
Bereits 2005 war die japanische Raumsonde "Hayabusa" auf einem Asteroiden gelandet und hatte 2010 die ersten je gesammelten Bodenproben eines solchen Himmelskörpers zur Erde gebracht. Es gab noch weitere Flüge zu Asteroiden, keine weitere Sonde hatte bisher zusätzliches Material zur Erde zurückgebracht. Allerdings plant die japanische Weltraumagentur Jaxa das für ihre Mission "Hayabusa 2", die derzeit den Asteroiden Ryugu erforscht. Zu Vorbereitung der Materialsammlung war auch ein Landeroboter aus Deutschland im Einsatz.

Überraschende Explosionen: Städte in Gefahr
Der tiefschwarze Bennu nähert sich der Erde alle sechs Jahre - und 2135 dürfte er ihr auf seiner Bahn näher kommen als der Mond. Durch die dann wirkenden Kräfte ist ein Impakt in der Zeit danach nicht ausgeschlossen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit für einen Crash extrem klein, aktuell liegt sie bei 1 zu 2700.
Auch wenn das Einschlagrisiko damit sehr gering ist, zählt die Nasa Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden. Himmelskörper wie Bennu sind nach Nasa-Angaben Überbleibsel von der Entstehung des Sonnensystems vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren.
Die Mission sei aufregend, sagt Nasa-Manager James Garvin. "Aber bislang haben wir noch gar nichts gesehen. Wir müssen ja noch einen ganzen Asteroiden analysieren. Macht euch bereit!"