Mit einen Tag Verspätung hat die US-Raumfahrbehörde Nasa erstmals eine Sonde gestartet, die in die Sonnenatmosphäre hineinfliegen soll. Die "Parker Solar Probe" hob am Sonntagmorgen an Bord einer "Delta IV Heavy"-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab, wie die Nasa mitteilte.
Eigentlich sollte die Sonde bereits am Samstag starten. Der Countdown war jedoch in den letzten Minuten gestoppt worden, weil es Probleme mit dem Heliumdruck gegeben habe, teilte die Nasa mit.
Die unbemannte Sonde soll sich der Sonnenoberfläche auf nur knapp 6,2 Millionen Kilometer nähern, Temperaturen von rund 1370 Grad Celsius standhalten und damit laut Nasa mehr Hitze und Strahlung aushalten müssen, als je ein Flugkörper zuvor. Geschützt wird die 700 Kilogramm schwere Sonde durch einen fast zwölf Zentimeter dicken Karbonpanzer.
Das Raumfahrzeug von der Größe eines Autos wird während seiner auf sieben Jahre ausgelegten Sonnenexpedition insgesamt 24-mal durch die Atmosphäre der Sonne, die sogenannte Korona, fliegen. Das ist bisher noch keinem menschengemachten Objekt gelungen.
Dabei soll die Sonde unter anderem die Frage beantworten, warum in der Corona Temperaturen von bis zu 5,6 Millionen Grad Celsius herrschen, während die Sonnenoberfläche "nur" 5500 Grad heiß ist. Zudem hoffen die Forscher auf Erkenntnisse, die künftig bei der Voraussage sogenannter Sonnenstürme helfen könnten.
Mit Hilfe der Schwerkraft der Venus soll die Sonde Richtung Sonne fliegen und ihr im November erstmals nahe kommen. Dabei wird sie die Sonne in großen elliptischen Bahnen umkreisen und am geringsten Abstand schließlich eine Geschwindigkeit von 700.000 Kilometer pro Stunde erreichen. Damit würde sie von Hamburg nach Berlin gut eine Sekunde benötigen.
Die Nasa-Sonde ist nicht die erste, die die Sonne aus der Nähe untersuchen wird. Bereits in den Siebzigerjahren starteten die deutsch-amerikanischen Sonden Helios 1 und Helios 2, die jedoch mit rund 45 Millionen Kilometern einen gebührenden Abstand zum Hitzeball hielten.
Auf die Sonnen-Expedition der Nasa soll 2020 eine europäische folgen: Dann ist der Start des "Solar Orbiter" der europäischen Raumfahrtagentur Esa geplant. Die Missionen wurden unabhängig voneinander entwickelt.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Am Sonntagmorgen ist eine Delta-IV-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gestartet. Mit an Bord ist die "Parker Solar Probe".
Die Nasa-Sonde soll der Sonne so nahe kommen wie kein Gerät zuvor. Diese künstlerische Darstellung zeigt, wie es aussehen könnte, wenn die "Parker Solar Probe" ihr Ziel erreicht.
Eigentlich sollte die Rakete bereits am Samstag starten.
Der Countdown war jedoch in den letzten Minuten gestoppt worden, weil es Probleme mit dem Heliumdruck gegeben habe, teilte die Nasa mit.
Hier startet die Sonde Richtung Sonne. Sie soll unter anderem die Frage beantworten, warum in der Atmosphäre der Sonne Temperaturen von bis zu 5,6 Millionen Grad Celsius herrschen, während die Sonnenoberfläche "nur" 5500 Grad heiß ist.
Sie haben die Sonnen-Sonde gebaut: Nasa-Mitarbeiter posieren vor der "Parker Solar Probe".
Die Sonde ist etwa so groß wie ein Auto und soll sich der Sonne auf bis knapp 6,2 Millionen Kilometer nähern und durch die Atmosphäre der Sonne, die sogenannte Korona, fliegen. Das ist bisher noch keinem menschengemachten Objekt gelungen.
Die Nasa-Sonde ist nicht die erste, die die Sonne aus der Nähe untersuchen wird. Bereits in den Siebzigerjahren starteten die deutsch-amerikanischen Sonden Helios 1 und Helios 2, die jedoch einen gebührenden Abstand zum Hitzeball hielten.