"Cygnus" Privater Raumfrachter hebt mit Verspätung ab

Schon längst hätte der Raumtransporter "Cygnus" an der Internationalen Raumstation sein sollen. Immer wieder kam etwas dazwischen. Nun ist er mit drei Wochen Verspätung gestartet.
"Cygnus"-Start: Besser spät als nie

"Cygnus"-Start: Besser spät als nie

Foto: REUTERS / Bill Ingalls / Nasa

Washington - Nun hat es also doch noch geklappt, wenn auch mit Verspätung. Rund drei Wochen nach dem eigentlich geplanten Termin ist der private Raumfrachter "Cygnus" zur Internationalen Raumstation (ISS) aufgebrochen. An Bord einer "Antares"-Rakete sei der Frachter am Donnerstag vom Weltraumbahnhof der Wallops Flight Facility im US-Bundesstaat Virginia gestartet, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.

Kurz darauf habe sich "Cygnus", der rund 1200 Kilogramm Nachschub und wissenschaftliche Experimente an Bord hat, von der Rakete gelöst. Die Kapsel wird nun am Sonntag an der ISS erwartet. Rund einen Monat später soll der Frachter wieder abdocken und in den Pazifik stürzen.

"Cygnus" - der Name kommt vom lateinischen Wort für Schwan - hatte ursprünglich Mitte Dezember starten sollen. Dann war jedoch eine Kühlpumpe an der ISS defekt und musste repariert werden - der Raumfrachter blieb am Boden. Als es am Dienstag endlich losgehen sollte, war es zu kalt, und aus dem Start wurde wieder nichts. Einen Tag später musste ein weiterer Versuch wegen eines Sonnensturms abgesagt werden.

Vertrag über umgerechnet 1,4 Milliarden Euro

Es ist das zweite Mal, dass ein "Cygnus"-Frachter zur ISS fliegt. Beim ersten Start, bei dem es ebenfalls zu Verzögerungen gekommen war, wollte die Betreiberfirma Orbital Sciences eigentlich nur zeigen, dass das System funktioniert. Dabei waren auch tatsächlich Probleme beim Anflug auf die ISS aufgetreten, die aber gelöst werden konnten.

Anschließend verlief die Mission normal - und die ISS-Besatzung konnte sich über 590 Kilogramm Nahrungsmittel, Kleidung und andere Fracht freuen. Auf dem Rückweg zur Erde nahm die Kapsel dann Müll und nicht mehr benötigte Ausrüstungsgegenstände mit. Sie verglühte beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik.

Der Start ist Teil eines umgerechnet etwa 1,4 Milliarden Euro schweren Vertrags zwischen Orbital Sciences und der Nasa, der noch mindestens acht weitere Versorgungsflüge bis 2016 vorsieht. Auch der Frachter "Dragon" der Firma SpaceX hat bereits zweimal die ISS beliefert.

chs/dpa
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