"Progress M-10M" Russischer Raumfrachter auf dem Weg zur ISS

Raumstation ISS (Archivbild): Nachschub unterwegs
Foto: dapdKoroljow - Ein russisches Frachtraumschiff mit gut 2,6 Tonnen Nachschub an Bord ist auf dem Weg zur Internationalen Raumstation (ISS). "Progress M-10M" startete am Mittwochnachmittag vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. Das teilte das Flugleitzentrum in Koroljow bei Moskau mit.
Der Raumfrachter soll Freitag an der ISS ankommen. Er hat unter anderem 877 Kilogramm Treibstoff, 420 Liter Wasser, 194 Kilogramm Lebensmittel und 51 Kilogramm Sauerstoff sowie wissenschaftliche Ausrüstungen, Verbrauchsmaterial und Post für die sechsköpfige Besatzung an Bord. Sein Vorgänger "Progress M-09M" war am Dienstag gezielt über dem Südpazifik zum Absturz gebracht worden.
Nach dem Start von "Progress M-10M" bekommt die ISS-Crew noch weiteren Besuch. Am Freitag hebt nach bisheriger Planung die US-Raumfähre "Endeavour" ab. Der Shuttle soll sich aus Sicherheitsgründen erst auf den Weg machen, wenn der russische Frachter schon angedockt hat.
Die "Endeavour" bringt das fast sieben Tonnen schwere Alpha-Magnet-Spektrometer (AMS) zur Raumstation. Das ist eine Messanlage für kosmische Strahlung. Von dem Gerät, das außerhalb der ISS angebracht werden soll, erwarten sich Forscher revolutionäre Erkenntnisse über ungeklärte Fragen wie die Natur der Dunklen Materie. Diese große Unbekannte der modernen Physik macht gemeinsam mit der Dunklen Energie etwa 96 Prozent des Universums aus. Auch dem Geheimnis der Antimaterie hofft die Wissenschaft mit dem Grundlagenexperiment im Weltall auf die Spur zu kommen.
Der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen zufolge, die den deutschen Beitrag zu AMS koordiniert, haben mehr als 500 Forscher und Ingenieure aus 16 Ländern rund zehn Jahre lang an dem 1,5 Milliarden Euro teuren Instrument gearbeitet. "Mit AMS werden wir viel über die Zusammensetzung der kosmischen Strahlung lernen und somit auch darüber, wie unsere Galaxie aufgebaut und unser Universum entstanden ist", erklärten die Wissenschaftler der RWTH. Die Beobachtung der kosmischen Strahlung in den kommenden Jahren habe das Potential, "unser Weltbild grundlegend zu verändern".