Zweiter Versuch ISS 2800 Meter angehoben

Internationale Raumstation ISS (Archiv): Manöver im zweiten Versuch geglückt
Foto: NASA/ dpaDie Motoren des an der ISS angedockten Raumtransporters "Progress M-26" reagierten diesmal auf Signale und brauchten etwa eine halbe Stunde für das Manöver, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Zwei Tage nach einem gescheiterten Versuch haben russische Spezialisten die Internationale Raumstation ISS in einem neuen Anlauf um 2,8 Kilometer angehoben. Die ISS bewegt sich jetzt rund 405 Kilometer über der Erde.
Die Routinemission war zuvor in der Nacht zum Samstag gescheitert, weil der Motor des Raumtransporters aus unbekannten Gründen nicht ansprang. Dies hatte Steuerprobleme der ISS verursacht.
Die Lage der ISS wird regelmäßig mit Hilfe von Motoren korrigiert, wenn die Station an Höhe verliert. Das aktuelle Manöver soll kommenden Monat die Rückkehr von drei Besatzungsmitgliedern der ISS zur Erde ermöglichen.
Rakete mit Satellit abgestürzt
Die pannengeplagte russische Raumfahrt kämpft nach Einschätzung von Experten mit einer schweren Krise. Am Samstag stürzte kurz nach dem Start eine "Proton M"-Trägerrakete mit einem mexikanischen Satelliten an Bord ab. Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew wies Roskosmos-Chef Igor Komarow an, den Schuldigen für den Verlust des Satelliten zu finden.
Bereits zuvor hatte Roskosmos' Ansehen durch eine Reihe von Vorfällen Schaden genommen. Vor anderthalb Wochen verfehlte ein unbemannter Progress-Transporter mit Nachschub für die ISS nach dem Start wegen einer defekten "Sojus"-Trägerrakete die vorgesehene Umlaufbahn und geriet außer Kontrolle. Der Frachter verglühte am 8. Mai beim Eintritt in die Erdatmosphäre.
Astronauten müssen länger bleiben
Nach dem Vorfall hatte die russische Weltraumbehörde die Rückkehr von drei Crewmitgliedern der Internationalen Raumstation ISS um einen Monat verschoben. Eigentlich hätten der Russe Anton Schkaplerow, der US-Raumfahrer Terry Virts und die Italienerin Samantha Cristoforetti schon am 14. Mai zurück zur Erde geholt werden sollen - nun werden sie erst im Juni zurückkehren.
Der Absturz des Raumfrachters beeinflusst auch den Start der nächsten bemannten Mission zur ISS. Zunächst muss die Ursache für die Fehlzündung der "Sojus"-Trägerrakete gefunden werden.