Raumfähre "Atlantis" Abstehende Isoliermatte soll angenäht werden
Houston - Noch steht nicht endgültig fest, wann und wie das Problem der abstehenden Isoliermatte am Heck der Raumfähre "Atlantis" gelöst wird. Die Nasa hatte bereits beschlossen, die Mission um zwei Tage zu verlängern, um genug Zeit für die Reparatur zu haben.
An der betreffenden Stelle links oben am Heck ist eine 10 mal 15 Zentimeter große Ecke umgeknickt. Sie steht jetzt wie ein Dreieck nach oben. Durch die starken Reibungskräfte beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre würde an diesem hervorstehenden Stück zusätzliche Hitze entstehen. Nasa-Experten glauben zwar nicht, dass dies eine Gefahr für die Raumfähre darstellt. Allerdings könnten nach der Landung zusätzliche Reparaturen am Shuttle erforderlich sein und so den ohnehin schon engen Flugplan der nächsten Monate durcheinanderbringen.
Ingenieure haben zunächst Klebeband oder Klebstoff zur Reparatur in Erwägung gezogen, favorisieren mittlerweile aber Edelstahldraht, mit dem die abstehende Ecke angenäht werden soll. "Klebeband funktioniert im Vakuum nicht", sagte Nasa-Flugdirektor John Shannon. Deshalb komme womöglich die Nähausrüstung zum Einsatz, welche die Astronauten zur Reparatur ihrer Raumanzüge dabei hätten.
Die Internationale Raumstation (ISS) hat seit gestern ein weiteres Sonnensegel. Nasa-Aufnahmen zeigten, wie sich die mehr als 70 Meter langen Flügel langsam entfalteten. Zwei Astronauten der Raumfähre "Atlantis" hatten sie am Montag während ihres ersten Außeneinsatzes mit der Raumstation verkabelt. Mit Hilfe des neuen Systems soll die ISS genügend Strom für künftige Wissenschaftsmodule aus Japan und Europa erzeugen können. Die Leistung liegt bei 14 Kilowatt.
Für den heutigen Mittwochabend ist ein zweiter Außenbordeinsatz vorgesehen, bei dem die Astronauten ein älteres Sonnensegel in der Nähe des neuen Systems abbauen sollen. Es soll bei einer späteren Shuttle-Mission an anderer Stelle wieder eingesetzt werden.
hda/AP/AFP