Raumfahrtexperte Weltraumhund Laika starb schnell
Vor 45 Jahren flog Laika mit Sputnik 2 als erstes Lebewesen ins All. Doch die Hündin überlebte offenbar nur wenige Erdumrundungen: Das Ende kam, so ein russischer Experte, bereits nach Stunden.
Das erste Lebewesen im Erdorbit war ein ordinärer Straßenköter: An Bord von Sputnik 2 begab sich die Hündin Laika am 3. November 1957 auf eine Reise ohne Wiederkehr. Die sowjetischen Raumfahrttechniker hatten das Lebenserhaltungssystem der Kapsel für eine Flugdauer von etwa einer Woche ausgelegt. Nach bisheriger Darstellung soll Laika auch tatsächlich mehrere Tage überlebt haben.
Doch der Heldentod des Mischlingshundes trat anscheinend weitaus früher ein: Auf dem kürzlich zu Ende gegangenen World Space Congress im texanischen Houston überraschte ein russischer Experte für Weltraummedizin seine Kollegen mit der Nachricht, Laika sei bereits kurz nach dem Start der Raumkapsel verendet.
Wie Dimitrij Malaschenkow vom Institut für Biomedizinische Probleme in Moskau erklärte, fiel nach fünf bis sieben Stunden das Telemetriesystem von Sputnik 2 aus, ab der vierten Erdumrundung konnte die Bodenkontrolle kein Lebenszeichen des Hundes mehr empfangen. Spätere Simulationen der Flugbedingungen hätten ergeben, so Malaschenkow, dass Laika auf der dritten oder vierten Runde an Überhitzung gestorben sein muss.
Trotz ihres frühen Todes lieferte Laika den sowjetischen Wissenschaftlern wichtige Erkenntnisse für spätere Missionen: Bis zu dem Sputnik-2-Experiment war nicht bekannt, ob Lebewesen überhaupt in der Schwerelosigkeit existieren können. Die Hündin zeigte den Menschen außerdem, dass sich der Puls beim Start der Rakete extrem beschleunigt und erst beim Erreichen der Schwerelosigkeit wieder abnimmt.
Die Hundeleiche trieb in ihrem Satelliten-Sarg noch bis zum 14. April 1958 im Weltraum. Nach 162 Tagen im All und insgesamt 2570 Erdumrundungen trat Sputnik 2 in die Lufthülle des Planeten ein und verglühte.
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