Start einer Rakete mit der unbemannten Transportkapsel »Cygnus«
Foto: Aubrey Gemignani / AP
Bei den Nachschubmissionen für die Astronauten der Internationalen Raumstation ISS war schon allerlei Ungewöhnliches im Gepäck. Vor zwei Jahren war mal ein Ofen dabei, damit sich die Besatzung im All ein paar Kekse aufbacken kann. Eine sündhaft teure Saugtoilette wurde ebenfalls bereits angeliefert.
Auch diesmal hat der private Frachter »Cygnus«, der am Samstagnachmittag (Ortszeit) zur ISS aufbrach, neben den dreieinhalb Tonnen Nachschub Dinge an Bord, die man gewöhnlich nicht auf einer Raumstation verortet: Es handelt sich um Würmer.
Die Tiere sind für besondere Experimente gedacht. Dabei sollen die Astronauten untersuchen, wie sich die Würmermuskeln in der Schwerelosigkeit entwickeln. Die Nasa erhofft sich davon neue Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Langzeitmissionen auf die Gesundheit ihrer Besatzungen.
An Bord der unbemannten Kapsel, die von einer Startbasis auf Wallops Island an der amerikanischen Ostküste abhob, ist aber auch ausreichend Nahrung für die sieben Astronauten, die derzeit auf der ISS leben sowie technisches Equipment für Weltraumspaziergänge und für weitere Experimente. Der Frachter, gebaut von dem amerikanischen Luft- und Raumfahrtunternehmen Northrop Grumman, startete an der Spitze einer 43 Meter hohen Rakete des Typs »Antares«, wie Videoaufnahmen der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Anfang der kommenden Woche soll die »Cygnus« an die ISS andocken.
Sobald die Crew die Ladung auf die ISS gebracht hat, wird sie die »Cygnus« mit dem Abfall der vergangenen Wochen füllen. Der Müll soll später gemeinsam mit der Kapsel beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Würmer auf der ISS leben. 2014 lieferte eine Mission Regenwürmer und Goldfische zum Außenposten der Menschheit. Die Tiere wurden für einen russisch-japanischen Versuch beobachtet, bei dem es ebenfalls um Muskelschwund und Knochenverlust in der Schwerelosigkeit ging. Darüber hinaus sollten die Forscher ergründen, wie sich geschlossene Ökosysteme im All verändern. Auch Spinnen und Fruchtfliegen lebten schon auf der ISS.