"Rosetta"-Mission Esa sucht Namen für Landeplatz auf Kometen

Geplante Landestelle: Namensvorschläge willkommen
Foto: ESA/ Rosetta/ MPS for OSIRISHamburg - Seit dem 6. August umkreist die Raumsonde "Rosetta" den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko , genannt Tschuri. Am 11. November soll die Minisonde "Philae" auf dem Brocken aus Eis und Gestein landen. Wenn alles klappt, wäre es die erste Landung einer Sonde auf einem Kometen.
Fünf mögliche Landeplätze hatte die Raumfahrtagentur Esa vorab ermittelt. Seit 15. September steht fest, dass die mit "J" bezeichnete sonnige Stelle auf dem Kopf des Kometen der Favorit für den spektakulären Touchdown sein wird. Die Region ist vergleichsweise flach und nur mit wenigen Gesteinsbrocken bedeckt.
Dass "J" keine besonders eingängige Bezeichnung für eine Landestelle ist, ist nun offenbar auch den Wissenschaftlern der Esa aufgefallen. Sie suchen deshalb via Webformular nach Vorschlägen , jeder darf einen möglichen Namen angeben. Beim DLR gibt es auch eine deutschsprachige Seite . Erlaubt ist im Prinzip alles, es darf sich jedoch nicht um Namen lebender oder verstorbener Personen handeln.
Die Namenssuche läuft bis zum 22. Oktober. Eine Jury bestehend aus Forschern, die den Lander "Philea" steuern, entscheidet dann bis zum 3. November über die Bezeichnung der Landestelle. Eine prinzipiell auch mögliche Onlineabstimmung bietet die Esa nicht an. Womöglich hat dies mit den schlechten Erfahrungen der Nasa zu tun, die 2009 nach einem Namen für ein ISS-Modul gefahndet hatte.
Fans des US-Komikers Stephen Colbert hatten damals massenhaft für den Namen Colbert gestimmt, der somit die Abstimmung gewann. Das Modul wurde schließlich "Tranquility" (Ruhe) getauft. Dafür bekam ein Laufband, auf dem Astronauten ihre Muskeln trainieren, den Namen"Combined Operational Load-Bearing External Resistance Treadmill" - kurz Colbert.