Satellitenbild der Woche Ein gelber Drache fegt über China

Stürmische Zeiten: Ein gigantischer Sandsturm ist über Nordchina ostwärts Richtung Korea geweht. Wie ein Teil des Landes ganz unterm Sand verschwunden ist, belegt ein aktuelles Satellitenbild.
Sandsturm über China: Wüstensand aus der Gobi weht ostwärts bis Korea

Sandsturm über China: Wüstensand aus der Gobi weht ostwärts bis Korea

Foto: NASA

Fahles Beige soweit das Auge reicht: Ein großer Teil des nördlichen Chinas entzog sich am 11. November dem Blick aus dem Erd-Orbit. Die Aufnahme des Nasa-Satelliten "Aqua" zeigt fast nur den Sand, der quer übers Land wehte. Wetterstationen in mehreren chinesischen Städten berichteten von stark getrübter Sicht.

Es ist zwar keine Seltenheit, dass in einer Region der Wüste Gobi südlich der chinesisch-mongolischen Grenze Sandstürme entstehen. Allerdings haben die "gelben Drachen", wie die Stürme in China auch genannt werden, im Frühjahr Saison, nicht im November. Immer wieder hüllen diese Stürme auch Peking in Staub.

Der asiatische Staat kämpft seit Jahrzehnten dagegen, dass sich die Wüsten weiter ausdehnen. Rund ein Drittel der Fläche Chinas ist nach Angaben des deutschen Entwicklungsministeriums von Desertifikation bedroht. Verschiedene Aufforstungsprogramme sind im Gang - allen voran durch das "Drei-Norden-Schutzwaldprogramm", das auch als "Chinas grüne Mauer" bekannt ist. So ist es gelungen, die Waldfläche wieder etwas zu vergrößern. Wälder schützen nicht nur den Boden vor weiterer Erosion und stoppen so die Wüstenentstehung, sie können auch Stürme verlangsamen und den verwehten Sand abfangen.

Dieser gelbe Drache ließ sich in seinem Flug allerdings nicht aufhalten.

wbr
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