Satellitenbild der Woche Ölkatastrophe im Inselparadies

Es ist die größte Ölpest in der Geschichte der Philippinen. Während an der Küste der Schmutz mit Haaren und Federn bekämpft wird, breitet sich das Öl im Golf von Panay aus. Ein aktuelles Satellitenbild zeigt, dass inzwischen auch ein Meeresschutzgebiet verseucht ist.

Guimaras war ein paradiesisches Ziel für Ökotouristen - bis am 11. August vor der Insel ein Tanker bei Sturm und hohen Wellen kenterte. Mehr als 200.000 Liter Öl sind nach offiziellen Angaben ins Meer gelaufen. Seitdem breitet sich der Ölteppich im Golf von Panay aus, wie eine aktuelle Aufnahme des "Terra"-Satelliten der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigt.

Auf dem Bild, das mit dem Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer (Aster) aufgenommen wurde, erscheint das Öl hellgrau bis weiß - im Gegensatz zur violett schimmernden Wasserfläche. Der Großteil des Öls ist offensichtlich fadenförmig in nördlicher Richtung vom gekenterten Tanker weggedriftet.

Der Ölteppich bedecke 245 Kilometer Küstenstreifen und 16 Quadratkilometer eines Korallenriff-Gebiets, teilte die philippinische Regierung mit. Auch seien über 1000 Hektar eines Meeresschutzgebietes ölverseucht. Indes sickere weiter Öl aus dem gesunkenen Tanker, hieß es in einer Mitteilung der Uno-Abteilung für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA). Als der Tanker kenterte, habe er über zwei Millionen Liter Öl an Bord gehabt.

Angesichts dieser Ölpest - der größten, von der die Philippinen je betroffen waren - ist die Regierung auf eine ungewöhnliche Idee gekommen: Menschliche Haare, Federn und Stroh in riesigen Mengen sollen die klebrige, schwarze Masse verschwinden lassen.

Allein in der Hauptstadt Manila beteiligen sich inzwischen rund 500 Friseursalons an der "Stoppt die Ölpest"-Kampagne: Sie entsorgen die täglich anfallenden Haarreste nicht wie üblich, sondern sammeln sie ein. Auch Strafgefangene aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Manilas Vorort Muntinlupa haben sich an der Aktion beteiligt.

fba

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