Pläne von SpaceX Pendelverkehr zum Mars ab 2018

"Dragon"-Kapseln von SpaceX (Zeichnung)
Foto: SpaceX"Dragon"-Kapseln von SpaceX (Zeichnung)
Foto: SpaceXDie kühnsten Pläne sehen vor, Menschen in etwa 20 Jahren zum Mars zu schicken. Unser Nachbarplanet liegt 50 bis 400 Millionen Kilometer entfernt - je nachdem, wo die Planeten auf ihrer Bahn gerade sind. Bei günstiger Konstellation würde eine Reise zum Mars etwa ein halbes Jahr dauern.
Der Multimilliardär Elon Musk kann es nicht abwarten: Schon in zwei Jahren will er eine unbemannte Kapsel auf dem Mars absetzen, hatte er kürzlich verkündet. Jetzt verriet er der "Washington Post", was er genau plant.
Als Raumschiffe sollen die "Dragon"-Kapseln dienen, mit denen Musks Firma SpaceX bereits zur Internationalen Raumstation ISS fliegt. Starten würde die Mission auf einer "Falcon Heavy"-Rakete. Sie wird von 27 Raketenmotoren angetrieben, ist bislang allerdings noch nicht gestartet.
Basis der "Falcon Heavy" ist die Rakete "Falcon 9", die um zwei Booster erweitert werden soll. Mit der "Falcon 9" startet SpaceX bereits jetzt Satelliten und bringt Versorgungsmaterial zur ISS - bis auf einen Fall ohne Probleme.
Regelmäßige Marsflüge würden Forschung und Entwicklung antreiben, meint der Chef von SpaceX. Sein Unternehmen hat es bereits geschafft hat, eine Rakete wieder auf der Erde zu landen, sodass sie weiter genutzt werden kann.
"Wissen Wissenschaftler, dass regelmäßig Frachten zum Mars gehen, dann werden sie entsprechend planen und viele Experimente beisteuern", sagte Musk der Zeitung. Alle 26 Monate solle ein Flug zum Nachbarplaneten gehen.
Musk vergleicht die Marserkundung mit der Entdeckerzeit der alten Seefahrer: Sie seien über die Ozeane ebenfalls in unbekannte Welten aufgebrochen. Wie bei der Erschließung der englischen Kolonien in Amerika, seien nun Pioniere gefragt.
Bevor aber Menschen zum Mars fliegen könnten, müsste dort eine Ausrüstung hingebracht werden, die das Überleben bei minus 100 Grad, ohne Sauerstoff, ohne atmosphärischen Schutz vor Sonnenstrahlung und ohne Nahrung ermöglichen würde.
Musk träumt seit Langem vom Mars, er will dort sogar einmal sterben. Langfristig möchte Musk eine Marskolonie mit Tausenden Bewohnern errichten, hatte er erklärt. Auch die US-Weltraumbehörde Nasa will Astronauten zum Mars schicken - allerdings erst in etwa 20 Jahren.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
SpaceX-Gründer Elon Musk (Mai 2014): Dass Multimilliardär Elon Musk zum Mars möchte, sagt er seit Jahren immer wieder. Nun hat er einen weiteren, entscheidenden Schritt auf dem Weg zum Roten Planeten angekündigt. Er will bereits im Jahr 2018 ein unbemanntes Raumschiff zum Mars schicken, das dort auch landen soll.
Landung einer SpaceX-Kapsel auf dem Mars (künstlerische Darstellung): Im Detail will der Unternehmer seine Pläne erst Ende September auf der International Astronautical Conference im mexikanischen Guadalajara vorstellen. Doch einige technische Eckpunkte sind bereits klar. Starten würde die Mission auf einer "Falcon Heavy"-Rakete. Die Landung einer "Red Dragon"-Kapsel auf dem Mars würde mithilfe von acht Bremstriebwerken erfolgen.
Marslandschaft (aufgenommen vom Nasa-Rover "Curiosity", August 2012): Mit dem "Red Dragon" selbst sollen noch keine Astronauten zum Mars fliegen, erklärte Elon Musk. Der Innenraum der Kapsel sei etwa so groß wie ein SUV. Doch dem ersten Testvehikel sollen größere Varianten folgen.
"Falcon"-Rakete beim Abheben (Dezember 2015): Das Unternehmen startet bereits jetzt Satelliten und bringt Versorgungsmaterial zur Internationalen Raumstation - bis auf...
...einen Fall ohne Probleme. Im Juni 2015 explodierte ein Transporter unmittelbar nach dem Start in Cape Canaveral.
Wichtige Bauteile: Die Bremstriebwerke für die geplante Marskapsel gibt es jedenfalls schon mal. Sie haben im Mai 2015 auch schon einen ersten Test bestanden. Damals gelang es mit ihrer Hilfe, eine unbemannte Kapsel nach Startabbruch von der Rakete in Sicherheit zu bringen.
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit
Anmelden