Spektakuläre Verdunklung Totale Sonnenfinsternis begeisterte Zehntausende

Mit Schutzbrillen bewehrt, haben in Afrika und Australien zahlreiche Finsternis-Freunde die völlige Verdunklung der Sonne verfolgt. An vielen Orten geriet das Naturereignis zum Volksfest.

Ein seltenes Himmelsspektakel hat am Mittwoch Schaulustige in Afrika und Australien in Begeisterung versetzt. Um die wenige Sekunden anhaltende totale Sonnenfinsternis zu beobachten, waren Zehntausende in das schmale Gebiet gereist, über das der Kernschatten des Mondes hinwegraste. Geschützt von Spezialbrillen konnten die Menschen dort eine völlige Bedeckung des Zentralgestirns bestaunen.

Im südlichen Afrika war es bereits die zweite totale Sonnenfinsternis in anderthalb Jahren. Begonnen hatte das Schauspiel am Morgen bei der angolanischen Hafenstadt Sumbe, wo der Mondschatten auf den Kontinent traf. In einer halben Stunde überquerte er anschließend den Südzipfel Afrikas. In der Kernschattenzone lagen der Krüger-Nationalpark sowie die südafrikanische Grenzstadt Messina, die einen ungewöhnlichen Besucheransturm erlebte.

Begleitet wurde das Spektakel an vielen Orten von Trommelrhythmen und folkloristischen Tänzen. Viele Finsternis-Freunde waren erst in der Nacht im Norden Südafrikas eingetroffen und hatten in kilometerlangen Autoschlangen neben den Straßen übernachtet. Über Zwischenfälle wurde zunächst nichts bekannt. In Großstädten wie Johannesburg, wo die Sonne noch zu 89 Prozent bedeckt wurde, standen zahlreiche Bewohner auf der Straße und starrten durch ihre Schutzbrillen in die Sonne.

Beobachter in Australien erlebten die erste bedeutende Sonnenfinsternis seit 1976 am späten Nachmittag lokaler Zeit. Mehr als 40.000 Menschen waren in die südaustralische Küstenstadt Ceduna gereist, um das Naturspektakel zu verfolgen. Es sei, "als hätte Gott mit seiner Fingerspitze die Erde berührt", beschrieb ein Zuschauer das Ereignis.

Nach seiner Reise über Afrika war der Kernschatten um 10.10 Uhr mitteleuropäischer Zeit bei Ceduna auf den australischen Kontinent getroffen. Der Himmel war wolkenlos, allerdings hatte die Finsternis bereits ihren Höhepunkt überschritten: Die völlige Verdunklung hielt hier nur noch etwa 30 Sekunden an. Etwa 700 Kilometer weiter nordöstlich verschwand der Mondschatten dann völlig, geschrumpft auf weniger als 30 Kilometer Breite.

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