Spektakuläres Video Meteor erscheint 100-mal heller als der Vollmond
Sie schlafen nie. Im Gegenteil: Rund um die Uhr überwachen Spezialkameras der kanadischen Universität von Western Ontario den Nachthimmel, 365 Tage im Jahr. So konnten die Wissenschaftler des astronomischen Instituts schon so manchen Sichterfolg melden: Im Oktober 2008 etwa filmten die Kameras einen Gesteinsbrocken aus dem Weltall, der mit rekordverdächtigen 150.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre eindrang.
Nun allerdings konnten die Forscher ein noch bemerkenswerteres Exemplar beobachten. Am 25. September 2009 um 21.03 Uhr erfasste die erste Kamera des Überwachungsnetzwerks die Leuchterscheinung über der südkanadischen Stadt Guelph. Die Aufnahmen der übrigen Kameras zeigen, wie der Feuerball mit etwa 75.000 Kilometern pro Stunde auf die Erde zurast und dabei durch die Luftreibung so stark aufgeheizt wird, dass er kurzzeitig 100-mal heller glüht als der Vollmond.
"Bisher gibt es nur ein Dutzend Meteoriten, von denen wir so gute Daten haben", erklärte Phil McCausland von der Western-Ontario-Universität. "Wir haben außergewöhnliche Film- und Infraschallaufnahmen von dem Ereignis, so dass wir die Bahn des Meteors genau berechnen können, bevor er in die Erdatmosphäre eingedrungen ist." McCausland und seine Kollegen hoffen nun, Trümmerteile des Meteoriten in Südkanada zu finden. Das Geschoss war ihren Berechnungen nach in etwa so groß wie ein Dreirad, groß genug, um beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht völlig verglüht zu sein.
Sollten sie fündig werden, müssten die Astronomen jedoch erst einmal höflich um Erlaubnis fragen: Denn in Kanada gilt die Regel, dass Meteoriten dem gehören, auf dessen Land sie heruntergegangen sind.