
Neue Mondfotos: Staubwolke ja, Wasser nein
Suche nach Wasser Nasa-Foto zeigt Raketeneinschlag auf dem Mond
Los Angeles - Die versprochene Mond-Show war ausgeblieben, als vor rund zehn Tagen die US-Weltraumbehörde zwei Flugkörper auf den Mond krachen ließ. Von der vorher angekündigten, bis zu zehn Kilometer hohen Trümmerwolke war nämlich zunächst nichts zu sehen. Die hatte sich im Anschluss trotzdem zufrieden gezeigt - immerhin habe man eine Menge wissenschaftlicher Daten für die Suche nach Wasser auf dem Erdtrabanten sammeln können.
Nun hat die Nasa weitere Bilder veröffentlicht - wohl um noch einmal klarzustellen, dass die Mission kein Fehlschlag war. "Wir waren wie von den Socken gerissen von den Daten", sagt Missionschef Anthony Colaprete. Die gesammelten Messwerte schienen von "sehr hoher Qualität" zu sein.
Eines der Bilder wurde von der "LCROSS" gemacht. Die Sonde verfolgte den Einschlag einer alten, zwei Tonnen schweren Raketenstufe auf dem - um rund vier Minuten später selbst dort einzuschlagen. Auf der Aufnahme aus der Nähe des Südpols ist eine Säule aus Staub zu sehen. Sie ist nach Angaben der Nasa rund anderthalb Kilometer hoch. Ein weiteres Bild stammt von der Mondsonde "LRO", die 90 Sekunden nach dem Aufschlag von "LCROSS" über die betreffende Region flog. Aus 80 Kilometern Höhe sind auf einer Infrarot-Aufnahme die beiden Einschlagorte gut erkennbar.
Doch bei aller öffentlich vorgetragenen Euphorie der Nasa: Nach wie vor gibt es keinen Hinweis, dass bei dem doppelten Impakt Wasser nachgewiesen worden sein könnte. Auch das Weltraumteleskop "Hubble" konnte in den Kratern keine Hinweise darauf finden.
Forscher vermuten, dass sich tief unten in Kratern an den Mondpolen Wasser in Form von Eis gesammelt haben könnte. Die Bereiche sind nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt - und könnten so langfristig die nötigen Bedingungen bieten. Wasser wäre eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau längerfristiger bemannter Stationen auf dem Mond.
Da die entsprechenden Pläne der Nasa derzeit mehr als unsicher sind, wäre den Forschern eine entsprechende Entdeckung sicher nur recht gewesen - aber bisher gibt es darauf nach wie vor keine konkreten Hinweise.