"Tiangong 1" China baut erstes Modul für Raumstation

Langer Marsch 2F (2008): Eine umgebaute Version soll das neue Modul ins All bringen
Foto: ? Stringer Shanghai / Reuters/ REUTERSPeking - Tiangong, also Himmelspalast, so soll das erste Modul für die geplante chinesische Raumstation heißen. Der kosmische Außenposten der chinesischen Weltraumagentur CNSA orientiert sich an früheren russischen Raumstationen. Nun ist der mit achteinhalb Tonnen vergleichsweise leichte Basisblock mit einiger Verspätung fertiggestellt worden.
"Tiangong 1" solle im kommenden Jahr ins All geschossen werden, erklärte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Bis dahin würden die Elektronik und weitere Systeme getestet. Außerdem werde eine zweistufige Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 2F umgebaut, die das Modul in seine Umlaufbahn bringen soll.
Ist das neue Modul einmal im All, soll es zunächst unbemannt kreisen - und langsam erweitert werden: Die Raumkapsel "Shenzhou 8" soll dem Bericht zufolge in der zweiten Jahreshälfte 2011 andocken, zwei weitere Kapseln im Jahr 2012. Wann die Raumstation fertiggestellt werden soll, ist nicht klar. Aktuell liegt das Programm bereits hinter dem ursprünglich geplanten Zeitrahmen zurück.

Weltraum: So landen Chinas Weltraum-Piloten auf der Erde
hat im Jahr 2003 als dritter Staat weltweit ein bemanntes Raumschiff in die Erdumlaufbahn gebracht, inzwischen haben Pekings Astronauten sogar Außeneinsätze absolviert ("Shenzhou 7", siehe Fotostrecke). Bei der ist das Land aber nicht dabei - obwohl es durchaus Interesse signalisiert hat. Die USA sperren sich jedoch gegen einen Einstieg Pekings in das Milliardenprojekt, die Europäer würden das hingegen befürworten.
China hat jedenfalls großes im All vor: Nach der Mondsonde "Chang'e" und einem weiteren für dieses Jahr geplanten Orbiter soll es im Jahr 2012 eine unbemannte Mondlandung geben. Und etwa am Beginn des kommenden Jahrzehnts könnte sogar der erste chinesische Raumfahrer auf dem Mond laufen - wenn alles nach Plan läuft.