
Explosion beim Start: Gigantischer Feuerball
Transporte zur ISS Russland bietet Ersatz für explodierte US-Rakete
Moskau - Nach dem verunglückten Start einer US-Versorgungsmission für die Internationale Raumstation ISS hat Russland Ersatz angeboten. Sollte die US-Seite darum bitten, könne Russland den Versorgungsflug sofort übernehmen, sagte der Chef des bemannten Raumflugprogramms bei der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Alexej Krasnow, der Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Nach seinen Angaben gab es eine entsprechende Bitte aber noch nicht.
Eine US-Trägerrakete "Antares" mit dem unbemannten Raumfrachter "Cygnus" war am späten Dienstag um 23.22 Uhr MEZ kurz nach dem Start im US-Bundesstaat Virginia aus noch unbekannter Ursache explodiert. Verletzt wurde niemand, es entstand aber ein Sachschaden von mindestens 200 Millionen Dollar. Es war das erste Unglück dieser Art, seit die US-Raumfahrtbehörde Nasa bei den Versorgungsflügen für die ISS auf private Unternehmen setzt. Laut Nasa handelte es sich bei der Fracht um keinen "dringend benötigten Nachschub".
Auch für den russischen Nachschub hatte das Unglück keine Konsequenzen, wie Krasnow betonte. Dieser werde ohnehin "größtenteils" von Russland aus zur ISS gebracht. Planmäßig startete demnach am Mittwochmorgen eine russische "Sojus"-Rakete mit rund 1,8 Tonnen Fracht zur ISS. An Bord war nach Angaben von Roskosmos auch "russische Verpflegung" für die US-Besatzungsmitglieder der ISS.
Auf der ISS sind derzeit sechs Raumfahrer stationiert. Drei von ihnen, darunter der Deutsche Alexander Gerst, sollen in zwei Wochen nach 165 Tagen auf der ISS zur Erde zurückkehren. Ihre Nachfolger, ein russischer Kosmonaut und zwei US-Astronauten, sollen zwei Wochen später auf der Raumstation eintreffen.