Krieg in der Ukraine Elon Musk warnt vor Angriffen auf Starlink-Satellitensystem

SpaceX betreibt rund 2000 Satelliten, die um die Erde kreisen. Sie sollen auch entlegenen Weltregionen einen Internetzugang bieten.
Foto: Science Photo Library / IMAGOSeit knapp einer Woche können Menschen in der Ukraine über das Starlink-Satellitensystem der Firma SpaceX Breitbandinternet nutzen. Auf eine Bitte des ukrainischen Ministers für digitale Transformation Mychajlo Fedorow hatte der SpaceX-Chef und -Gründer Elon Musk seine Unterstützung zugesagt und den Dienst aktiviert. Er hatte versprochen, weitere Starlink-Stationen in das von Russland bekämpfte Land zu schicken. Am Montag hatte die Ukraine mitgeteilt, dass sie die Terminals erhalten habe.
Doch nun warnte Musk, dass das Starlink-Satellitensystem selbst zum Ziel kriegerischer Angriffe werden könnte.
Auf Twitter schrieb der Milliardär: »Wichtige Warnung: Starlink ist das einzige nicht russische Kommunikationssystem, das in einigen Teilen der Ukraine noch funktioniert, daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es angegriffen wird, hoch. Bitte verwenden Sie es mit Vorsicht.« In weiteren Tweets riet er den Nutzerinnen und Nutzern in der Ukraine, das System nur bei Bedarf einzuschalten und die Antenne so weit von Menschen entfernt zu platzieren, wie es möglich sei. Zudem könne es helfen, »eine leichte Tarnung über der Antenne anzubringen, um eine visuelle Erkennung zu vermeiden«, schrieb Musk.
Auch andere Fachleute hatten auf die Möglichkeit hingewiesen, dass Russland Satellitenstationen angreifen könnte.
Ein anderes Satellitennetzwerk war am Tag der russischen Invasion in der Ukraine ausgefallen, ein zeitlicher Zusammenhang gilt als wahrscheinlich.
Der Strom aus dem Zigarettenanzünder reiche aus
Um die Internetverbindung per Satellit nutzen zu können, ist eine Empfängerstation am Boden notwendig. An diese Terminals könnten die Satelliten Daten senden – ohne dass ein Internetkabel gebraucht wird. Weil die Starlink-Satelliten in vergleichsweise geringer Höhe – auf etwa 550 Kilometern – um die Erde kreisen, ist die Datenübertragung schnell. Die Empfängergeräte müssen an die Stromversorgung angeschlossen sein.
Auch das stellte in der Ukraine eine Herausforderung dar. Fedorow, der auch der ukrainische Vizepremierminister ist, dankte Musk für seine Unterstützung, wies aber darauf hin, dass die Ukraine wegen der russischen Angriffe auf die Infrastruktur des Landes auch Generatoren benötige, um den Starlink-Dienst online zu halten.
Daraufhin gab Musk auf Twitter bekannt, dass SpaceX die Software aktualisiere, um den Spitzenstromverbrauch zu reduzieren. Damit sei es möglich, Starlink mit Zigarettenanzündern in Autos zu betreiben.