Verschollen im All Russland fahndet nach Geistersatelliten

Der russische Satellit "GEO-IK-2" sollte die Erde vermessen. Doch nach seinem Start am Dienstag war er plötzlich verschwunden. Nun wurden Signale des Hightech-Spähers aufgefangen - er schwebt auf Abwegen.
"GEO-IK-2" im August 2010: Ein Ingenieur inspiziert den Hightech-Satelliten

"GEO-IK-2" im August 2010: Ein Ingenieur inspiziert den Hightech-Satelliten

Foto: ILYA NAYMUSHIN/ REUTERS

Die russische Raumfahrt macht schwere Zeiten durch. Erst Anfang Dezember waren drei Satelliten beim Absturz einer Rakete ins Meer gestürzt. Sie sollten das Land vom US-amerikanischen Navigationssystem GPS unabhängig machen. Der russische Präsident Medwedew hatte daraufhin drei hochrangige Weltraummanager gefeuert. Umso größer muss nun die Hektik bei den russischen Weltraumingenieuren sein: Sie versuchen, einen verschollenen Militärsatelliten unter Kontrolle zu bringen.

Der Satellit "GEO-IK-2" war verschwunden, nachdem er am Dienstag ins All geschossen worden war. Der Späher sollte im Dienst des Militärs die Konturen der Erdoberfläche vermessen. Er sei "wahrscheinlich verloren", sagte ein Experte laut russischen Medien.

Doch nun wurden offenbar Signale des Satelliten aufgefangen: Die Bodenkontrolle habe Kontakt hergestellt, berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den russischen Raumfahrtchef Oleg Ostapenko. Der Satellit sei entdeckt worden - er schwebe auf einer falschen Umlaufbahn.

Nun arbeiteten Ingenieure daran, festzustellen, ob der Satellit seine geplanten Aufgaben dennoch wahrnehmen könnte, sagte Ostapenko der Nachrichtenagentur zufolge. "GEO-IK-2" war am Dienstag vom nordrussischen Weltraumbahnhof Plesetsk ins All gebracht worden.

boj/AP/Reuters
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