Vierter Versuch Privatrakete "Falcon 1" endlich im All
Los Angeles - Freunde der privaten Raumfahrt dürften es mit Erleichterung, Konkurrenten wie die europäische Arianespace mit einer gewissen Besorgnis hören: Das US-Privatunternehmen SpaceX hat erstmals eine Trägerrakete ins All geschossen. Die "Falcon 1" brachte am Sonntag nach dem Start im Südpazifik eine 165 Kilogramm schwere Ladung in eine Umlaufbahn. Es war nach drei Fehlversuchen der erste Erfolg für das vom Internet-Unternehmer Elon Musk gegründete Unternehmen.
"Das bedeutet wirklich viel", sagte Musk, der das Online-Bezahlsystem PayPal im Jahr 2002 für 1,5 Milliarden Dollar an eBay verkauft hat. "Es gibt nur ein paar Länder auf der Erde, die das getan haben. Es ist üblicherweise eine staatliche Sache, keine unternehmerische. Wir haben es geschafft." SpaceX will die zweistufige "Falcon 1" als preiswerte Alternative zur Beförderung von Satelliten ins All anbieten. Ein Exemplar der 21 Meter hohen Trägerrakete kostet mit 7,9 Millionen Dollar (5,4 Millionen Euro) nur etwa ein Drittel dessen, was für bisher erhältliche Modelle fällig war.
Die Geschichte der "Falcon 1" war bis zum ersten erfolgreichen Start eine Geschichte der Pannen: 2006 scheiterte der Jungfernflug an einem Treibstoffleck - die Rakete explodierte gemeinsam mit einem 750.000 Dollar teuren Satelliten des US-Verteidigungsministeriums. Im vergangenen Jahr erreichte die Rakete eine Höhe von 290 Kilometern, bis die zweite Stufe zu früh abschaltete. Im vergangenen Monat ging die dritte "Falcon 1" verloren. Sie hatte drei US-Satelliten und die Asche von Verstorbenen an Bord, darunter die von Astronaut Gordon Cooper und "Star Trek"-Schauspieler James Doohan.
Musk kündigte an, sein Unternehmen plane weitere Raketenstarts. Die technischen Fehler, die zum Scheitern der vorangegangenen Starts geführt hätten, seien beseitigt worden. SpaceX entwickelt auch ein Raumfahrzeug namens "Falcon 9", das nach dem Ende des US-Shuttle-Programms zur internationalen Raumstation ISS fliegen können soll.
mbe/AP