Gesundheitsrisiko Die Droge Zucker

Zuckerlolli
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Dieser Text gehört zur Reihe "Bestseller von SPIEGEL+", er ist zuerst erschienen im SPIEGEL 36/2012.
In der Cafeteria des "Education Building" ist die Welt noch in Ordnung. Verkauft werden die üblichen Softdrinks, süße Cerealien, Monster-Muffins sowie "klassische Sandwiches" mit je zwei Sorten Wurst und zwei Sorten Käse plus Extras. Gleich nebenan jedoch, vor Hörsaal 1222, spielen sich wunderliche Szenen ab: Eine Menschenmenge drängt sich um Tische, auf denen grünlich verfärbtes Wasser mit schwimmenden Gurkenscheiben steht. Einzige Alternative: kalter, koffeinfreier, ungesüßter Rotbuschtee. Außerdem gibt es Pappschachteln mit einem kleinen grünen Salat, angereichert durch Karottenraspeln, Quinoa und etwas Obst.
Die Gastgeber von der Medizinischen Fakultät der University of California Davis in Sacramento haben sich alle Mühe gegeben, ihrem Gast kulinarisch gerecht zu werden: Robert Lustig, 55, ist Professor für klinische Pädiatrie an der University of California in San Francisco, Experte für Hormonstörungen und Übergewicht bei Kindern und seit einiger Zeit eine unfreiwillige YouTube-Berühmtheit.
Am 26. Mai 2009 hielt der Professor im Rahmen einer öffentlichen Vortragsreihe an seiner Universität eine Vorlesung mit dem Titel "Zucker: die bittere Wahrheit". Dass er dabei gefilmt wurde, merkte er nicht; von YouTube hatte er noch nie gehört. Doch das Video, das die Universität zwei Monate später auf das Internetportal stellte, entwickelte sich zu einem Renner. Mehr als 2,7 Millionen Mal wurde Lustigs anderthalbstündiger Vortrag über die Feinheiten des menschlichen Zuckerstoffwechsels bislang angeschaut.
Auch im echten Leben ist Lustig nun ein gefragter Redner. Zwischen klinischer Forschung und Dienst im Krankenhaus eilt er von Vortrag zu Vortrag, er tritt in Universitäten auf, in Altersheimen und im Fernsehen, um seine "bittere Wahrheit" zu verkünden - die Wahrheit nämlich, dass Zucker ein Gift sei, eine Droge, die wie Alkohol die Leber schädige und den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringe. Und dass nicht etwa plötzliche Fresslust und Trägheit schuld daran seien, dass die Menschheit seit etwa drei Jahrzehnten in beängstigendem Tempo dick und krank wird, sondern die Substanz C¹²H²²O¹¹: Zucker.
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