Amerikanische und britische Wissenschaftler sind dem molekularen Geschehen bei der Entstehung von Krebs wieder einen Schritt näher gekommen. Das unkontrollierte Wuchern der Tumorzellen, so fanden die Forscher, wird durch das Zusammenspiel zweier unterschiedlicher Gene ausgelöst: Die erste Gen-Gruppe versetzt die Zellen in ein Zwischenstadium, in dem sie unendlich weiterwachsen und nicht, wie normale Zellen, nach einigen Generationen absterben. Die zweite Gruppe von Genen macht die Zellen unempfindlich für Signale von Nachbarzellen, die normalerweise das Wachstum bremsen. Erst das Zusammenwirken beider Gene führt zur Bildung von Tumoren, berichten die Forscher vom Massachusetts Institute of Technology und von der britischen Pollards Wood Research Station in der Fachzeitschrift »Nature«. Die Wissenschaftler beobachteten die Wirkung der beiden Onkogene an Hamstern und Ratten. Jeweils für sich allein, so fanden sie, konnte keine der beiden Gen-Gruppen Krebs auslösen. Damit würden langjährige Vermutungen bestätigt, kommentiert »Nature«, daß »zahlreiche Formen von Krebs in wenigstens zwei Schritten entstehen, die sich oft im Abstand von Jahren vollziehen«.
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Artikel 67 / 80
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