Nach Schüssen FDP-Kommunalpolitiker steht im Krankenhaus unter Polizeischutz

Georg Gallus junior hat nach der Attacke auf ihn eine Operation gut überstanden. Die Hintergründe der Tat sind unklar – ein Zufallsopfer war er jedoch wohl nicht.
Ermittler auf dem Hof des angeschossenen Landwirts: Angriff auf abgelegenem Hof

Ermittler auf dem Hof des angeschossenen Landwirts: Angriff auf abgelegenem Hof

Foto: Marijan Murat / dpa

Der Landwirt und FDP-Kommunalpolitiker, der in Hattenhofen durch Schüsse verletzt wurde, steht nun unter Polizeischutz. Der Mann befinde sich nach wie vor zur Behandlung in einer Klinik, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit.  Er habe eine Operation gut überstanden.

Die Ermittelnden gehen bislang eher nicht von einer Verbindung zu anderen Schüssen in der Region in Baden-Württemberg aus. »Konkrete Anhaltspunkte, dass es einen Zusammenhang geben muss, liegen nicht vor«, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm. Für den Fall in Hattenhofen wurde die Ermittlungsgruppe »EG Hof« gegründet.

Wohl kein Zufallsopfer

Untersucht werde dennoch, ob die Taten in Bezug zueinander stehen. »Die Erkenntnisse der Ermittlungsgruppen werden abgeglichen«, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zum weiteren Stand der Ermittlungen wollte er sich nicht äußern. Damit ist weiterhin unklar, ob der Kreisrat Georg Gallus junior wegen seiner politischen Arbeit oder aus einem anderen Motiv heraus Opfer des Angriffs auf seinem abgelegenen Hof wurde.

Der Landwirt und FDP-Kommunalpolitiker war am frühen Sonntagmorgen in seiner Wohnung durch das Fenster angeschossen worden. Der 65 Jahre alte Mann wurde durch mehrere Schüsse schwer verletzt und anschließend operiert, nach Angaben der Staatsanwaltschaft schwebt er nicht in Lebensgefahr.

»Entsetzt über die schrecklichen Nachrichten«

Ein Zufallsopfer scheint Gallus junior nicht zu sein. Der Täter schoss im hinteren Bereich des abgelegenen Bauernhofs mehrfach durch die Fenster und traf den ehrenamtlichen Kommunalpolitiker. Dem Hof muss er sich über den Garten genähert haben.

Für Hattenhofens Bürgermeister Jochen Reutter ist ein politisches Motiv kaum denkbar. Themen des 65-Jährigen waren demnach unter anderem Sparkassengeschäfte oder die Schließung einer kleineren Klinik. »Dass sich aus dieser politischen Tätigkeit so eine Tat entwickelt, kann ich mir persönlich schwerlich vorstellen. Aber das sind ja alles nur Mutmaßungen«, sagte der Bürgermeister.

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Die Menschen in Hattenhofen seien besorgt, erzählte Reutter. Die Gewalttat löste sowohl vor Ort in der Gemeinde als auch in der Bundespolitik Fassungslosigkeit aus. Göppingens Landrat Edgar Wolff wandte sich mit einem Schreiben an die Mitglieder des Kreisrats. Der Chef der FDP-Fraktion im Landtag, Hans-Ulrich Rülke, sagte der Nachrichtenagentur dpa: »Ich bin entsetzt über die schrecklichen Nachrichten.« Seine Gedanken seien jetzt bei dem Kommunalpolitiker und dessen Familie.

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Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) wünschte dem Landwirt und Kreisrat baldige und vollständige Genesung. FDP-Fraktionschef Christian Dürr schrieb bei Twitter: »Der Angriff auf meinen Parteikollegen in Hattenhofen macht mich sprachlos. Ich bin schockiert über diese Gewalttat – und zugleich erleichtert, dass sie keinen schlimmeren Ausgang hatte.«

bbr/dpa
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