»Ich hoffe, dass dem Jungen nichts passiert« Flitzer mit Regenbogenfahne sorgt bei Portugal-Spiel für Unterbrechung

Mit einer Regenbogenfahne in der Hand und weiteren politischen Botschaften auf dem T-Shirt stürmte ein Mann den Rasen beim WM-Spiel von Portugal gegen Uruguay. Ordner führten den Flitzer ab. Ein Spieler macht sich nun Sorgen.
Flitzer mit Regenbogenfahne beim Spiel in Lusail

Flitzer mit Regenbogenfahne beim Spiel in Lusail

Foto: Tom Weller / dpa

Ein Flitzer mit einer Regenbogenfahne hat beim Spiel zwischen Portugal und Uruguay kurz für Aufregung gesorgt. Der Mann ist während der Vorrundenpartie bei der Fußball-WM in Katar aufs Spielfeld gelaufen. Er wurde in der 51. Minute des Spiels von zwei Ordnern gestoppt und aus dem Innenraum des Lusail-Stadions geführt.

Die Weltregie der Fifa zeigte keine Bilder davon, dennoch war im Livefernsehen zu sehen, wie Schiedsrichter Alireza Faghani aus Iran die Fahne, die offenbar von Ordnern entrissen wurde, aufhob.

Der Flitzer verband mit nur einer Aktion mehrere politische Botschaften. Auf der Vorderseite seines Superman-T-Shirts stand »Save Ukraine« (»Rettet die Ukraine«), auf dem Rücken »Respect for Iranian Woman« (»Respekt für iranische Frauen«). Möglicherweise suchte sich der Mann dafür gezielt dieses Spiel aus, weil der Schiedsrichter aus Iran stammt, wo das Regime seit Wochen versucht, eine massive Protestbewegung zu unterdrücken.

»Wir alle haben seine Botschaft verstanden, die ganze Welt.«

Rúben Neves, portugiesischer Nationalspieler

»Ich hoffe, dass dem Jungen nichts passiert«, sagte Portugals Spieler Rúben Neves nach dem Spiel. »Wir alle haben seine Botschaft verstanden, die ganze Welt.«

Der Regenbogen ist das Symbol für die LGBT-Gemeinschaft. LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender. Jeder Buchstabe steht für die eigene Geschlechtsidentität oder die sexuelle Orientierung.

Homosexualität ist im WM-Gastgeberland Katar verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft. Im Zuge des Turniers wird deshalb weltweit über die Sicherheit der LGBT-Community in Katar diskutiert.

Der Umgang mit dem Thema überlagerte die WM bereits vor dem ersten Spiel und auch während des Turniers. Mehrere europäische Teams wollten zunächst in Katar mit einer Kapitänsbinde in Regenbogenfarben antreten. Im September entschieden sie sich dann jedoch dazu, eine Binde mit dem »One Love«-Symbol zu tragen, auf der ein Herz in bunten Farben zu sehen ist.

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Noch vor den ersten Spielen machten alle Teams unter dem Druck des Weltverbands Fifa jedoch einen Rückzieher und verzichteten auf diese Form des Protestes. Die Fifa drohte den Kapitänen die Gelbe Karte an.

kfr/dpa
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